Der Campground ist voll mit einer Kinderschar. Viele Familien sind mit ihren Freunden und deren Kindern hergekommen, um ein sonniges und fröhliches Wochenende am Meer zu verbringen. Luftmatratzen und Schlauchboote werden aufgeblasen. Wo wir gerade erst noch den Kaffeeduft in der Nase hatten, riecht es schon nach einem indischen Curry, das gegenüber auf dem Gasherd köchelt. Fröhliche Kinder spielen Volleyball und kreischen um die Wette. Überall wird schon wieder am Feuer und am Grill gestanden, um Speck und all der gleichen zu braten. Wir sind da schon die Ausnahme mit unserem Zmüesli und Frenchpress Kafi. Da wir doch schon eine weitere Buchung für heute Abend festgemacht haben, können wir hier nicht eine zweite Nacht verbringen. Was JoMa jetzt auch nicht ganz so verkehrt finden. Schliesslich wollen wir kein Kindergeburtstags-Wochenende.
Am Vormittag ist alles fertig und weiter geht die Reise. Da wir über Aberdeen müssen, wird hier bei Les Schwab ein Stopp zum Batterie-Check eingelegt. Die Batterie ist tip-top in Ordnung. Sagt jedenfalls das Messergebnis. Hm. Doch eine Powerstation kaufen?
Jo möchte schon seit ein paar Tagen einen Camper gerechten Haarstyle, der einfach kurz und gut aussieht. Da muss er morgens nicht immer wie ein Zottel aussehen. Drei Häuserblocks hinter Les Schwab gibt es Javier’s International Barber Shop. Hier schneidet der Chef noch selber. Alles ist goldglänzend herausgeputzt. Er folgt Jo’s Vorstellung, einfach alles mit der Maschine abzuraspeln, nicht so ganz. Sondern wenn er sich bei Ma, seiner Lady einschmeicheln will, soll er nur seinen 33-jährigen Erfahrungen und Fähigkeiten vertrauen. Na gut. Ma findet es von Anfang an schön, dass es kein Kurzhaar Army Schnitt wird.
Javier gibt alles, erzählt aus seiner Heimat Kolumbien und von seiner grossen Familie. Von der Schweiz hat er schon viele Videos auf YouTube gesehen. Die hohen Bergen mit dem vielen Schnee. Während des Erzählens nimmt er Mass, schert dort, schneidet da, an Jo’s Haaren herum. Jetzt geht’s auch noch zum Waschbecken und 5 Minuten später ist das Meisterwerk vollendet. Statt einer Kasse stöpselt er an sein Handy einen Kartenleser an, öffnet seine Bezahl-App und alles ist nach 10 Sekunden erledigt. Heiha, ging das alles rassig von statten.
Beim Baumarkt in Aberdeen, wo es eine Powerstation sicherlich zu kaufen gibt, heisst es aber erst noch probieren geht über studieren: Den grossen 600 Watt Konverter direkt an die zweite Batterie anklemmen. SO GEHT’S!
Leider ist Jo beim Anklemmen ein kleiner Fehler unterlaufen und es braucht zwei neue Sicherungen. Es hat zwar noch welche in Marthas Fundus, aber nicht ganz, sondern nur die halb richtigen. Aber so geht’s auch. Schauen wir, ob wir hier beim Baumarkt neue kaufen können. Leider hier nicht, ist aber kein Beinbrauch. Wo anders bestimmt schon. So haben JoMa eine günstige Lösung zum Laden des Laptops gefunden, ohne für teuer Geld eine Powerstation kaufen zu müssen. Es war eigentlich schon alles da, nur nicht so!
Ma hat Hunger und hat auf dem Weg zum Campground am Lake Quinault einen Park- und Rastplatz ausfindig gemacht. Doch was für eine Überraschung! Nicht nur einfach Rastplatz. Sondern eine feine Lodge mit saftig grüner Wiese und Seeanstoss.
Ein SUP-Verleih wartet auf Kundschaft, Kanus liegen am Seeufer bereit und einige Badegäste tummeln sich im Wasser. JoMa machen ihre Pause in einer sonnigen und herrlichen Kulisse, die ihresgleichen sucht. Entspannte Gäste sitzen, mit Blick auf den See mit einem Drink in der Hand, auf Holzstühlen und geniessen die Aussicht. Auch JoMa gesellen sich mit einem Kafi zu ihnen. Hier würden sie noch gerne ein oder auch zwei Weilchen verbringen.
Normalerweise ist diese Region eine der regenreichsten auf der Olympic Peninsula. Aussen an der Lodge ist eine Messlatte angebracht, die die jährlichen Regenmengen dokumentiert:
Doch wir haben Glück und die Sonne brätscht hernieder. Auf dem Weg machen wir noch einen kurzen Stopp an der Kalaloch Beach 1. Die Wellen rauschen bis zur Strasse und die Sonne steht noch hoch am Himmel. Ein kurzer Spaziergang am Wasser ist ein Muss!
Punktlich zur Znachtzeit kommen wir in Forks am Olympic Adventure Campground an. Wie schon gestern ist auch hier alles ausgebucht. Sobald das Meer in der Nähe ist, sind die Campgrounds teurer und auch ausgebucht. So haben wir nur noch einen Zeltplatz ohne nixx ergattert. Um uns das übliche Bild mit dem Feuer und drum herum.
Abends kommt eine kühle, feuchte Brise auf. JoMa beschliessen den Abend. Ma verkrümelt sich schon mal ins Heihabettchen während Jo noch in die Tasten haut. Aber kurz vor Geisterstunde ist dann doch Schluss….
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