Der Weg bis zum Meer im Westen von Vancouver Island ist überraschend ur kurz – ein langes Inlet oder Fjord gräbt sich hier tief in die Insel ein.
Hier am Inlet war mal richtig was los. Die gefällten Bäume wurden hier direkt in einer Papierfabrik zu Papierbrei verarbeitet. Die Stämme wurden zerkleinert, der aufgekochte Brei mit diversen chemischen Zusätzen so versehen, dass daraus ein brauchbarer Papierbrei wurde aus dem später fertiges Papier hergestellt werden konnte. Es war eine richtige Industrieanlage die jedoch vor mehr als 20 Jahren wegen zu grosser Umweltbelastung geschlossen wurde. Heute zeugt noch das grosse brachliegende Areal von der damaligen Zeit. Es hat hier immer noch einen kleinen Umschlaghafen und eine kleine Wasserboot-Fluggesellschaft, die Sightseeing Rundflüge anbietet.
Zurück in Gold River gibt es bei «FIELDS» doch keine Lebensmittel, dafür benötigte Anziehsachen. Lebensmittel gibts dafür im einzigen kleinen DELI Geschäft der Ortschaft. Kein Lädeli wie gewohnt, aber es reicht für den heutigen Einkauf aus. «Machen wir den angedachten Walk, oder gehen wir bei diesem sonnigen, heissen Wetter nochmals baden?»
«Gehen wir das sonnige Wetter ausnutzen und nochmals baden. Doch diesmal nicht im Gold River, sondern im Star Lake.» Der Weg dorthin führt uns über eine staubige Schotterstrasse. Doch der Badeort entschädigt dafür mehr als einmal. Von so einem Badeplatz kann man nur träumen. Ein kleiner, feiner Platz für uns ganz alleine.
Das Wasser ist so warm, dass Jo fast aus dem Stand hineingesprungen wäre. Einzig nicht genau zu wissen, wie tief es hier ist, lässt ihn davon Abstand nehmen. Das Wasser ist so klar, dass er wirklich nicht weiss, ob es auch tief genug für seinen Walrosssprung ist. Wir verbringen einige sonnige und windreiche Stunden am See.
Plötzlich taucht unsere Camping-Nachbarin mit ihrem Elektro-Velo hier auf. Wir hatten gestern Abend schon Bekanntschaft geschlossen und einen Kaffee zusammen getrunken. Sie ist eine faszinierende, energiegeladene, allein-campende Frau um die 65, Geologin Consultant mit eigener Firma, die sich mit 50 frühpensionierten liess. Wir verabreden uns zum Abendessen bei uns. Es gibt Pasta & von Lisa und Ted selbst gefundene und getrocknete Pilze.
Grady, unser Nachbar von gegenüber, wird auch noch eingeladen. Zwar nicht zum Essen (hatte er schon), aber auf einen Drink. Es wird ein interessanter und kurzweiliger Abend! Es gibt viel zu erzählen und zu diskutieren.
Morgen ist schon wieder Dienstag. Und da ruft uns die heilige Zoompflicht zur Bücherei nach Gold River. Doch vorher zeigt Grady Ma noch wo es Huckleberrys zu finden gibt bzw. wie sie aussehen, wenn sie reif zum Geniessen sind.
Schlafet guet!
Grady
Hope to see you guys again! Thanks for adding me to the blog 🙂