Nach den zweiten überbrachten Geburtstagsgrüssen in die alte Heimat brechen wir am Vormittag Richtung Haines Junction auf. Die Fahrt geht über den schon bekannten und berühmten Alaska Highway. Die dichten Wälder lockern etwas mehr auf und geben den Blick über die Weite der Landschaft frei. Der Highway ist perfekt gebaut, von dem sich viele der amerikanischen Strassen mehr als nur eine Scheibe abschneiden können. Heute sollte es etwas Regen geben, doch wir kommen den ganzen Tag um diesen herum.
Was liegt alles dort in Haines Junction für uns an? Für Ma’s Göttibueb einen Brief zur Post bringen, der 3 Millionste Bankversuch seit fast 4 Wochen und im Visitor Center mit dem WLAN ein paar Hausaufgaben erledigen.
Post klappt suuuper. Weil der Brief etwas zu schwer ist mit dem kleinen Geburtstags-Überraschungs-Schickbringsel, muss Ma noch 1.23 CAD zusätzlich frankieren. Alles easy. Jetzt zur Bank direkt eine Türe nebenan. Da wir keine kanadische Bankverbindung haben, müssen wir für Bar-Abhebungen in die Tanke zum ATM Automaten. Wenn das mal gut geht. Der VISA Support hat ausdrücklich verlangt, einen «Bankomaten» in einer Bank und kein ATM zu verwenden.
Bei der Tanke wünscht uns die Bedienung viel Glück mit dem ATM, weil ausgerechnet dieser einzige Automat weit und breit immer mal wieder zu einem Glücksspielautomaten mutiert. Mal klappt’s, mal eben nicht. Das macht ja schon mal Hoffnung…
Doch, oh Wunder, nach fast 4 Wochen, mehreren ergebnislosen und immens teuren Hotline-Telefonaten in die Schweiz, spuckt der Wunderautomat doch tatsächlich den gewünschten Betrag einfach so aus… JoMa haben vor Freude fast einen frenetischen Freudentanz aufgeführt! Keine Ahnung, wieso es jetzt wieder funktioniert. Vielleicht beim Support in der Technik doch noch jemand eine zündende Idee. Oder dann hiess es schlicht den Abrechnungsmonat abwarten. Wie auch immer, jetzt ist wieder alles palletti.
Im modernen Visitor Center können JoMa ein paar wichtige Hausaufgeben machen. Jetzt noch schnell im green apple store! (hier ist der Name noch Programm) etwas eingekauft. Nach weiteren 30 min Fahrzeit kommen wir am Kathleen Lake Campground an. Es ist so einer nach dem Motto: Wer zuerst kommt… Er ist zwar schon recht voll, aber wir finden noch einen abendsonnigen Stellplatz.
Obwohl die JoMa-Mägen schon recht tief in den Knien hängen, gehts erst noch an den Kathleen Lake. Hier hat es einen extra Aussichtspunkt. Leider kommt die Sonne nicht mehr ganz durch die immer mehr zunehmenden Wolken durch, trotzdem ist es ein atemberaubender Anblick.
Wegen eines herumstreunenden und etwas aufdringlichen Schwarzbären können wir leider die geplante Wanderung morgen nicht machen. Die Wege sind vorsichtshalber gesperrt. Weil wir nicht faul sind, machen wir eine andere Wanderung…
Jo verschenkt unser überzähliges Bärenspray, welches wir am Conrad Campground geschenkt bekommen haben. Die Beschenkte ist hoch erfreut. An einem anderen Campground in Alaska hatten sie ein paar Grillwürste zum bröteln aufgelegt und plötzlich stand keine 10 m weiter ein Bär vor ihnen, der ihre Würste schon zu hypnotisieren begann, um sie sich selber einzuverleiben. Da hätten sie das Spray sehr gut gebrauchen können. So blieb ihnen nur die Flucht ins Auto…
Unsere jungen kanadischen Nachbarn sind wahre Holzfäller, bzw. wahre Holzspalter. Wir hören den ganzen Abend, wie die Axt in das Holz einschlägt, um ein schönes Feuer am Leben zu erhalten. Das Feuer knistert und knackt lustig vor sich hin. Ausserdem scheint es die Mücken etwas auf Abstand zu halten.
Wegen der ausgefallenen Wanderung gehts morgen schon weiter in Richtung Haines. Vielleicht ergibt sich ja noch eine andere…
Während diese Zeilen geschrieben werden, geht hinten am See hinter der Bäumen die Sonne in einem leuchtenden Orange unter.
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