Während am frühen Morgen schon wieder die ersten Tour-Gäste mit Celso unterwegs sind, drehen sich JoMa in Martha nochmals rum. Ma geht es zwar etwas besser, aber immer noch nicht gut. Aber ein Kafi am Morgen geht immer. Jo macht sich eine MiniBowl.
Um die Zeit bis zum Zmittag sinnvoll zu nutzen, dürfen JoMa die Waschmaschine benutzen. Jo der «Marthamann», diheime würde es mit Hausmann übersetzt, schaut etwas skeptisch in die Waschtrommel rein. Da ist ja nur die leere Trommel und sonst nichts. «Wie soll das denn funktionieren?» denkt er sich. Aha! Als es losgeht, sieht er, wie es funktioniert: Im Sekundentakt werden gegenläufige Wasserstrudel erzeugt. Das ist ja mal clever! Im Wasserbad wird die Wäsche durcheinandergewirbelt. Das ist ja richtig materialschonend. Nach dem zweiten Mal spülen ist das Wasser klar. War da wirklich soviel Schmutz drin? Anscheinend schon! Schliesslich wurden ja doch ein paar anstrengende Wanderungen gemacht. Suuuupi. Es hat sogar eine kleine Schleuder. Dann geht das heute ja ruck-zuck mit dem Trocknen.
Celso kommt mit seinen kanadischen Gästen von der Tour zurück. Ausser auf der Suche nach den Papageien möchten sie einen friedlichen Ort finden, um sich hier in Belize ein Grundstück zu kaufen. Wenn der Winter kommt, möchten sie diesem für ein paar Wochen den Rücken kehren und etwas Sonne und Wärme tanken.
Und auch diesmal steht Martha im Zentrum vieler Fragen. Nirgendwo ist JoMa das so stark aufgefallen, wie hier in Belize. Wahrscheinlich liegt dies daran, dass hier viele Amerikaner und Kanadier Urlaub machen, denen das Kalifornische Kennzeichen von Martha auffällt. Sie sind immer ganz überrascht, wenn jemand es wagt, durch «das gefährliche» Mexiko zu fahren…
Pünktlich um Mittag werden wir zu Tisch gebeten. Boilup. Im Einzelnen besteht das Mahl aus: von Iris selbstgemachte Weizen-Tortillas, Green Plantain, Yampi und Pig Tail. Das ganze ist ein Eintopf mit kleingeschnittenen Kochbananen, Yamswurzel und einem Stück Schweineschwanz. Für JoMa ist es eigentümlich und gewöhnungsbedürftig. Um unseren Gastgebern eine Freude zu machen, essen JoMa auch artig ihre Näpfe leer. Damit es morgen auch gut Wetter wird. Aber eigentlich ist es ein ganz leckerer Eintopf. Nur die Schweineschwänze sind uns etwas zu fettig; die lassen wir lieber übrig für Hund und Katze…
Ansonsten machen JoMa heute nichts, ausser im Schatten zu sitzen und «Tastaturarbeit». Ma fehlt die Energie dazu, sich zu bewegen. Immer wieder sehen sie über den Tag verteilt einzelne Paare der majestätischen Papageie in der Entfernung vorbeifliegen. «Mit ihren sehr langen, waagerechten Schwanzfedern, sehen sie im Flug aus wie abgeschossene Pfeile» meint Jo. Vielleicht ist da ja was dran.
Schon von Weitem hören wir die Hupe eines Mennoniten, der in seinem Pferdekutschwagen durch das Maya-Dorf fährt und etwas Gemüse feilbietet. Es ist frisches und völlig unbehandeltes Gemüse! Ausserdem ist es auch noch sehr günstig. Da greifen nicht nur JoMa, sondern auch Iris gerne zu. Wir haben Glück. Er kommt nur 1x in der Woche samstags hier im Dorf vorbei.
Am späteren Nami stossen wir mit unseren beiden Gastgebern mit einem Bier und einem Ginger Ale zum Apéro an. Wenn Celso über Nacht keine weiteren Buchungen mehr reinbekommt, geht er morgen bei seiner Familie etwas am Hausbau helfen. Iris begleitet ihn dabei. So verbringen die beiden den ganzen Tag miteinander. Sie kocht dann zu Mittagszeit ein Essen über einem Feuer. Dies mache sie immer so, erzählt sie. Sie liebt es ihn zu begleiten, dort zu improvisieren und zu kochen.
Beide haben grosse Freude daran, dass wir für ein paar Tage bei ihnen waren. Sie freuen sich über den spannenden Austausch mit ihren Gästen und dass die grosse Welt so etwas zu ihnen nach Hause kommt.
Ma geht es nach diesem „Gammeltag“ bedeutend besser. Ob dies nun an der abgelaufenen Kohletablette, der lokalen Spezialität zum Mittagessen oder den Bieren am Abend geschuldet ist, interessiert letztlich nicht. Hauptsache wieder auf dem Damm!
Morgen verlassen wir unsere neuen Freunde, um weiteres Interessantes zu entdecken. Doch irgendwie werden wir ganz bestimmt in Kontakt bleiben!
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