Gestern Abend haben wir uns noch etwas in der Planung umentschieden: Dank eines Tipps von Alex möchten wir auf Reynolds Island Koalas in der Natur beobachten gehen. Diese Nacht war wie die letzten auch. Immer wieder etwas regnerisch und stürmisch. Hier im hinteren Teil des Campgrounds ist es ruhig. Nur ein paar nachtaktive Vögel huschen umher….
Der Morgen ist dann doch wieder sonnig und klar, aber mit scharfem, kühlem Wind. Erst wollten wir ja schon sehr früh auf und davon. Nachdem sich Jo jedoch den WhatsApp Status von Alex angeschaut hat, machen wir doch eine kürze Etappe und halten in Paynesville, um auf der kleinen Insel Raymond Island die Koalas dort zu besuchen. Aus diesem Grund gibt es noch es Zmorge zum Kafi.
Um 9 Uhr verlassen wir den südlichsten Ort des Kontinentes Australien, um wieder «on the road» zu sein. Es ist schön, so früh unterwegs zu sein. Die Strassen sind leer. So können wir die Fahrt wunderbar geniessen. Das Motto der Stadt Arbon lautet « in the middle of everywhere», also in der Mitte von Überall. Ist doch mal was anderes. Die Strasse ist kurvig mit einem ständigen auf und ab. Ganz wie im heimischen Appenzellerland. Nur die Landschaft ist mit den Büschen und den Eukalyptusbäumen etwas anders…
In Paynesville angekommen können wir sogar am Sonntag noch einkaufen gehen (ist ja wie in den USA!). Ohne zu hetzten schaffen wir es sogar noch auf die Fähre 20 Min. später. Die Fahrt dauert laut Fahrplan ganze 4 Minuten! Kaum 100 m beträgt die Entfernung bis zum anderen Ufer. Eine Brücke wäre wegen der drunter herfahrenden Segelboote viel zu steil. Daher gibt es diese schöne und romantische kleine Fähre, die im ständigen Pendelverkehr übersetzt.
Kaum auf Raymond Island angekommen und den Koala Trail betreten, schläft auch schon einer dieser süssen kleinen «Bären» im erstbesten Baum über unseren Köpfen. Wir folgen weiter dem Koala Trail. Auf halber Wegstrecke sehen wir einen weiteren Koala, wie sein erster Kollege schlafend im Baum. Hier auf Raymond Island gibt es weder Restis noch Cafés. Selbstverpflegung mit Müesliriegeln ist angesagt.
Der Vegetationspfad ist leider eine ziemliche Enttäuschung. Er wird renaturiert und sieht aus, wie ein Kriegsfriedhof: Überall farbige Kunststoffhüllen, in denen kleine Setzlinge erst noch wachsen müssen.
Schnell ist die kleine Insel umrundet. Am «Fährterminal» angekommen hangelt sich der Koala vom Beginn des Koala Trails bei Wind durch seinen Baum, um ein paar Eukalyptusblätter zu fressen und bald schon wieder an einer Astgabel in Ruheposition zu fallen.
Bevor wir heute noch etwas weiter fahren, beschliessen wir hier in Paynesville zur Feier des sonnigen und warmen Tages eine Portion Fish’n Chips zu geniessen. Plötzlich sehen wir Alex mit seiner Ehefrau drüben auf der anderen Strassenseite entlangspazieren. Natürlich halten wir einen kurzen Plausch am Wegesrand. Nach dem Smalltalk gibt’s noch die versprochenen Portion Fish’n Chips. Gut, dass wir nur eine Portion bestellen. Zwei hätten wir niemals aufbekommen. Jetzt braucht es kein Znacht mehr.
Eigentlich möchten wir generell bis spätestens 17 Uhr, eine Stunde vor dem Eindunkeln um 18 Uhr auf einem Übernachtungsplatz sein. Heute wird es etwas später. Wir fahren von Paynesville bis nach Tostaree noch eine knappe Stunde.
Kurz vor Sonnenuntergang stehen wir auf dem Campground von Vickys und Gregs Farm. Vicky ist noch unterwegs und kommt später zum Sonnenuntergang. Ma kocht noch Blumenkohl und Süsskartoffeln vor. Sie befürchtet, dass diese sonst umgehen könnten. Es wird eine Riesenportion, an der wir bestimmt mehr als 2x essen.
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Die Nacht ist nicht so kalt wie im Wilsons Promontory National Park. Dafür quaken draussen vor Eneli tausende Frösche munter um die Wette. Ein herrliches Naturkonzert das uns bestimmt gut in den Schlaf begleitet.
Morgen fahren wir weiter auf dem Monaro Highway und hinauf bis zur Hochebene von Cooma auf 800 m.ü.M. Wenn man bedenkt, dass wir heute auf knapp 22 m.ü.M. liegen, müssen wir morgen schon hoch hinaus.
Gaby
Die Portionen sind gigantisch. Falls noch nicht gemacht, unbedingt auch mal auswärts irgendwo so ein grosses Ozzie-Breaky „the lot“ geniessen (z.B. in einem Coffee Club). Da ist mehr drauf, als ein Mensch am Morgen essen kann, aber gehört einfach dazu :-).