Pha Taem Nationalpark am Mekong Fluss

Veröffentlicht in: Asien, Thailand | 0

Wie verabredet steht unser Fahrer morgens pünktlich vor der Tür. Es wird eine schweigsame Fahrt zum Pha Taem Nationalpark. Wir sprechen leider nicht dieselbe Sprache. Er kein Englisch, wir kein Thai. Aber es klappt und Google Maps weisst ihm den Weg.
Mag sein Pickup von aussen gross aussehen, für unsere Körpergrössen ist es eher ein kleiner Schuhkarton. JoMa sitzen wie Klappmesser auf den hinteren (Not-)Sitzen.

Nach etwas mehr als 2 Stunden stehen wir vor dem Portal des Pha Taem Nationalparks. Schon brennt heiss die Sonne herab, als wir uns zur Erfrischung mit einem kalten Kaffee an einen Tisch setzen. Um uns herum fliesst langsam der mächtige Mekong vorbei.

Mekong Fluss

Der Mekong ist ein Strom in Südostasien, der sechs Länder durchquert. Seine Länge wird mit 4350 km bis 4909 km angegeben. Damit ist er einer der zwölf längsten Flüsse der Erde. Das gesamte Einzugsgebiet des Mekong umfasst etwa 800’000 km², damit ist er als „Lebensader“ des kontinentalen Südostasiens zu charakterisieren. Der Mekong ernährt zeitweise 60 Millionen Menschen in Südostasien. Mit mehr als 1’200 Fischarten, darunter Riesenfische wie der vom Aussterben bedrohte Mekong-Riesenwels und der Süsswasserstachelrochen, die die grössten ständig im Süsswasser lebenden Fische der Welt sein könnten, sowie zahllosen Vogel- und Reptilienarten gehört er zu den fünf artenreichsten Flüssen der Welt.

Die Volksrepublik China baute eine Kaskade von elf Talsperren entlang des Mekong, von denen sechs Staudämme in den Jahren 1996 und 2014 in der chinesischen Provinz Yunnan errichtet worden sind. In Laos sind zwei Staudämme am Mekong in Betrieb, der Don-Sahong-Damm und die Sayaburi-Talsperre. Von Umweltverbänden werden gravierende Auswirkungen auf Umwelt und Landwirtschaft im Unterlauf befürchtet. Wasserknappheit, Algenblüten und sinkende Fischfangerträge werden mit den Staudämmen in Verbindung gebracht.

Insbesondere Reis, aber auch Mais, Zuckerrohr, Tabak und Obst werden am Mekong-Strom kultiviert. Durch die globale Erwärmung und häufigere Dürren sanken die Wasserpegel des Mekong zwischen 2019 und 2021 auf ihren niedrigsten Stand seit 60 Jahren!

Wissenschaftler warnen, dass der Mekong durch zu viele Staudämme zu einem toten Fluss verkommen kann, da die Fische ihre Laichgründe aufgeben, weil die Fische einerseits nicht mehr flussaufwärts wandern können und zum anderen Staudämme in der Trockenzeit besonders viel Wasser ablassen, wodurch Laichgründe weggeschwemmt werden. In bestimmten Regionen seien die Fischbestände in den ersten zwei Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts bereits um mehr als 87 Prozent zurückgegangen. Zugleich werden Reisfelder durch die unnatürlichen Fluten zerstört.

Infolge illegalen Sandabbaus im Mündungsbereich des Mekong vertiefte sich das Flussbett des Mekong, was wiederum dazu führte, dass Meerwasser weit ins Landesinnere vordringt, sich mit Süsswasser vermischt und dadurch Fischbestände wegsterben und auch der Reisanbau versagt.

Umweltaktivisten und Betroffene konnten im Jahr 2020 verhindern, dass mit dem „Lancang-Mekong Navigation Channel Improvement Project“ eine Flussbegradigung und schiffbare Rinne im Mekong geschaffen wurde.

Wir stehen am östlichsten Zipfel Thailands. Hier sieht man den ersten Sonnenaufgang und den letzten Sonnenuntergang. Die Landschaft sieht gleichförmig aus. Nur der Mekong zeigt uns, dass hier die Grenze zwischen Thailand und Loas verläuft.

Damit es nicht noch heisser wird, machen wir uns bald auf zum 4 km langen Rundweg zu den Felszeichnungen, unserem eigentlichen Ziel des Ausfluges. Schön, diesmal können wir uns ohne viel Gedränge und lautem Geschrei um uns herum auf den Weg zu den in Thailand einmaligen Felszeichnungen aufmachen. Ein schmaler und gewundener Weg führt entlang der Klippen und Sandsteincliffs, die einst vor vielen Millionen Jahren die Ufer des Mekong waren. Schon nach wenigen Metern dürfen wir die ersten Felsmalereien bewundern.

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Wenn wir uns an die Höhlenmalereien in Lascaux in Frankreich erinnern, die Felszeichnungen in den USA und in Australien sehen wir viele Gemeinsamkeiten. Immer wieder sind Hände, Tiere und schematische Menschendarstellungen die prägenden Elemente. Scheinbar hatte der Mensch auf der ganzen Welt ein und dasselbe Bedürfnis sein Leben und seine Umgebung der Nachwelt in Bildern zu zeigen.

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Es dauert nicht lange bis wir an den Teil des Weges kommen, wo wir die längsten Felsmalereien bewundern dürfen. Anscheinend gehen ab hier die meisten Besucher wieder retour zum Parkplatz. Wir möchten die ganze Runde drehen. Auch wenn der Weg grössten Teils im Schatten verläuft und eher als ein «Turnschuhweg» bezeichnet werden kann, ist es eine überaus schweisstreibende Angelegenheit.

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Der letzte Teil des Weges ist meist sonnenbeschienen. Entsprechend schnell möchten wir zum Parkplatz zurückkommen. Wir gönnen uns am Schluss nochmals einen kalten Kaffee; unser schweigsamer Fahrer lehnt Jo’s Angebot dankend ab.

Wieder quetschen wir uns für die Rückfahrt in das Auto. Schon nach wenigen Minuten steigen wir bei der Lan Hin Taek Felsspalte und den Hoodoos (pilzförmige Felsen) aus. Die Spalte ist nicht tief und mit 50 cm eher schmal, dafür aber eindrückliche 66 m lang. Es ist eine geologische Verwerfung – die eine Seite steht etwas höher als die andere.

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Der noch nicht ganz fertige Wat Sirindhorn Wararam Tempel ist unser zweiter und letzter Stopp bei der Rückfahrt nach Kuhn Han. Er ist insbesondere vor den dunklen Gewitterwolken, die jetzt am Horizont aufziehen, ein eindrückliches Bauwerk. Ausserdem soll er in der nacht „glühen“ bzw. seine Verzierungen sollen leuchten. Doch wir können nicht warten, bis es dunkel ist – wir haben noch ein Stück Weg vor uns. Vom Tempel-Hügel aus hat man auch eine schöne Aussicht auf die Landschaft, den Stausee und nach Chong Mek, einem der Grenzübergänge nach Laos.

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Um vermutlich den Feierabendverkehr von Ubon Ratchathani zu umgehen, fahren auf kleinen Strassen in einem weiten Bogen um die Stadt.

Nach etwas mehr als 3½ Std. schälen wir uns abgespannt und hungrig aus dem Auto. Nachdem wir uns bei unserem Fahrer erkenntlich gezeigt haben, zieht es uns in das «Little Bird Café», das Ma auf dem Rückweg im Auto ausfindig gemacht hat. Hier empfängt uns eine stille und angenehme Atmosphäre. In Kuhn Han hatte es kurz und heftig geregnet. Entsprechend drückend ist die Luft; warm mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, wie wir es bisher noch nicht erlebt haben. Jede Bewegung scheint zu viel zu sein…

Müde vom langen Tage fallen wir später ins gemachte Bett.

 

 

 

 

 

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