Passfahrt nach Luang Namtha

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Um vier Uhr morgens, am noch dunklen Morgen, schlagen die Mönche aus der Tempelanlage auf dem gegenüberliegenden Hügel ihre Trommel an. Gerade so, als wollten sie den noch jungen Tag begrüssen (im Video einschalten).

 

Für uns ist es erst etwas gewöhnungsbedürftig wieder allein, ohne Torsten, unterwegs zu sein. Wir vermissen seine fröhliche Art, den Tag und uns zu begrüssen.

Unten in Hotelrezeption wartet Pierre, der dieselbe Unterkunft und denselben Reiseweg gewählt hat wie wir, mit uns auf das nun bestellte Tuk-Tuk zum Busbahnhof, welches auch pünktlich vorfährt. Lautlos kommt es herangerollt, dieses elektrische Fahrzeug. Schnell und lautlos fahren wir durch die noch fast leeren Strassen. Es ist derselbe Busbahnhof, an dem wir gestern nach dem Höllenritt ausgestiegen sind. Der Goldene Bus, der uns gestern herbrachte, steht zur Rückfahrt wieder bereit.

Wir sind mehr als zwei Stunden zu früh am Busbahnhof – gemäss unserer Landlady kommt um 11 Uhr der chinesische Zug am Bahnhof an. ALLE Tuk-Tuks der Stadt werden ab 10.30 Uhr dort stehen dort, um eine Fahrt zu erhaschen, die ankommenden Fahrgäste zu ihren gewünschten Unterkünften zu fahren. Daher würden wir kein ab 10 Uhr kein passendes Tuk-Tuk für uns finden. «Etwas eigenartig, diese Begründung», meint Ma. Aber irgendwie liess sich die Landlady nicht davon abbringen, dass wir schon um 9 Uhr losmüssten.

Als wir vor dem Bus stehen, sehen wir, dass er schon recht gefüllt ist. Schell gehen Pierre und Ma Tickets kaufen – nicht, dass es keine Plätze mehr für uns drei geben wird! Auch diesmal haben wir «reservierte, nummerierte» Sitzplätze. Unsere sind die schmalen, schrägen und schon recht ausgeleierten Klappsitze in der Gangmitte. Alle anderen scheinen schon besetzt oder reserviert zu sein. Die Wartezeit bis zur Abfahrt vertreiben wir uns mit den täglichen Hausaufgaben. Anscheinend ist mit unseren Tickets der Bus aufgefüllt, aus diesem Grund heisst es um 10 Uhr «Alle einsteigen, es geht los». «So kommen wir auch 2 Stunden früher an», denken wir uns, «was ja nicht verkehrt sein muss. So können wir noch etwas die Stadt und weiteres erkunden». Als wir uns auf die noch freien Klappsitze niederlassen, platziert uns der Busfahrer energisch um. Anscheinend sind diese Sitze nicht für uns Touristen gemacht. Oder aber müssen von denjenigen eingenommen werden, die nicht die ganze Strecke mitfahren. Ma findet hinten im Bus ihren Platz, Jo im vorderen Teil neben einer einheimischen Laotin. Kaum nimmt Jo neben ihr Platz, wird er auch schon zum Fotomodell für ihre Online Chats. Mehr als einmal muss er freundlich in ihre Kamera lächeln. Auch ist er anscheinend bei allen anderen umgebenden Damen im Gespräch.

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Heute sind die Strassen mindestens genauso schlecht wie die gestrigen, nur dass unser Busfahrer kein Kamikazetempo an den Tag legt. Im Gegenteil, fast bedächtig chauffiert er uns über die schlechte staubige, mit Schlaglöchern übersähte Strasse. Fährt er mal über 30 km/h, ist er schon am Rasen…

War es zu Beginn der Fahrt noch kalt im Bus, wird es über die Stunden wärmer und wärmer. Es gibt noch den einen und anderen Halt, an dem aus- und zugestiegen wird. So füllen sich auch die letzten unbenutzten Klappsitze. Jo merkt nach einer Weile, dass die vorausgesagten 3 Stunden Fahrzeit nicht einzuhalten sind. Um etwas «frische» Luft hereinströmen zulassen, werden einige der Schiebefenster etwas geöffnet. Zusätzlich mit der Luft wird auch der rötlich braune Staub von draussen hereingeweht. Für viele scheint er das kleine Übel als die aufkommende Hitze zu sein.

Nach gut 3 Stunden Holterdiepolter, in der es kurven- und staubreich bis auf mehr als 1’000 m hinaufging, wird eine kurze Pause eingelegt. Wie sich später herausstellt, sind es von hier aus noch gut 2 Stunden und weitere Pässe bis zum Ziel.

In Luang Namtha am Busbahnhof angekommen, teilen wir uns mit Pierre ein Tuk-Tuk in die Stadt, die wiederum etwa 6 km entfernt ist. Pierres Unterkunft für die kommende Woche liegt gleich neben der unsrigen. Ein paar Sonnenstrahlen geniessend sitzen wir mit einem kühlen Bier vor unserem Zimmer.

Nach einem gemeinsamen einfachen Znacht schlendern wir noch etwas über den auf der anderen Strassenseite gelegenen Nachtmarkt. Dieser ist eher spärlich anzusehen. Als wir uns verabschieden, sitzt Pierre noch mit einem Bekannten zusammen, den er vor ein paar Tagen auf der Reise kennengelernt und ihn hier auf dem Nachtmarkt durch Zufall wieder getroffen hat.

 

 

 

 

 

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