Heute wachen wir recht früh mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Den ersten und zweiten Kafi geniessen wir noch gemütlich auf dem Balkon. Das lokale Frühstück im leeren Restaurant lockt uns nicht. So starten wir heute ohne Zmorge zur Bergfahrt-Etappe auf den höchsten Berg Thailands. Wenn wir ein schönes Café auf der Fahrt finden, halten wir an, einigen wir uns. Vom Rintharnn Homestay auf 410 m führt uns die heutige Etappe auf den Doi Inthanon mit 2’565 m. Also gute 2’155 m bergauf.
Gleich nach dem Start wird auch schon wieder rechts rangefahren. Etwas abseits der Strasse sehen wir einige Elefanten an einem Feld. Hier in der näheren Umgebung buhlen min. 10 Elefantenstationen um Touristen. Auch diese Elefanten werden gleich von einer grösseren Gruppe belagert.
Die Strasse ist recht eng und es geht nicht nur hoch, sondern immer wieder auf und ab, mit vielen Kurven. Nach knapp 1 ½ Stunden machen wir einen Halt. Erst meinen wir, dass der lokale Früchtemarkt an der Strasse so viele Gäste anzieht, dass Parkgebühren erhoben werden. Doch auf der anderen Strassenseite ist das Khun Wang Royal Development Center, das grosse königliche Projekt zur Schaffung wunderschöner Gärten. Hier sieht es aus wie an einer Bundesgartenschau. Viele unterschiedliche Pflanzen sind hier zu finden. Gerade beginnt die Sakura-Zeit, die Zeit der Kirschblüte. Noch ist es eher zart fein als voll und intensiv. Trotzdem werden die blühenden Kirschbäume nur so von Touristen umlagert. Die rosa Blüten sind einfach hübsch anzusehen. Auch wir unterliegen diesem Zauber.
Nach einem Kafi und ein paar Guetsli machen wir uns wieder auf den Weg. Bis hierher war der Weg schon kurvenreich mit so machen Spitzkehren und ein ständiges bergauf und bergab. Wir sind auf knapp 1’200 m, als Jo auf seinen Höhenmesser schaut. Also sind wir schon knapp 800 m bergauf gekommen. Bis zum Gipfel auf 2’565 m müssen wir noch als 1 ½-mal so viel bergauf. Doch erst einmal geht es noch ein paar hundert Meter kurvenreich wieder bergab. Auf den letzten 19 km bis zum Gipfel geht es nunmehr mehr als 1’400 m den Berg hoch. Nicht, wie wir es von diheime aus der Schweiz kennen, mit engen Serpentinen und Kurven, nein, es ist eher wie eine sehr steile Schlangenlinie. Einen Wanderweg oder Trekkingroute gibt es nicht. Wer da hoch will, muss die Strasse nehmen. Wir entrichten unsere Eintrittsgebühr in den Nationalpark und zusätzlich noch eine Parkgebühr für die Roller. Da alle mit dem Auto oder Roller hinauffahren, frage ich mich, ob Fussgänger diese Parkgebühr nicht entrichten müssten? Ab hier merken wir an der Temperatur, dass es immer höher geht. Es ist nicht gerade kalt auf dem Töff, aber warm eben auch nicht.
Zuoberst auf dem Gipfel angekommen, ist es eher langweilig als aufregend. Das thailändische National-Observatorium liegt hinter Stacheldraht und Zaun der Umwelt verborgen. Und Aussicht gibt es hier auch keine. Nach wenigen Minuten beschliessen wir, wieder abzufahren. Da wir hier am höchsten Punkt von Thailand angekommen sind, kann es folglich nur noch bergab gehen 😉
In ca. 8 km von hier können wir zu den beiden farbigen Pagoden abzweigen. Dort wollen wir hin. Die beiden grossen königlichen Pagoden in ihren unterschiedlichen Farben sind ein Publikumsmagnet. Bei solch sonnigen Wetter um so mehr. Sie wurden zum 60. Thronjubiläum des alten Königspaares erbaut. Die eine Pagode wurde für den König errichtet, die andere für die Königin. Ausserdem wurde eine geschmackvolle Gartenanlag konzipiert. Jede Blume hat ihre eigene Bewandtnis. Auch wenn wir schon mehr als 400 m bergab gefahren sind, finden wir hier endlich den begehrten Aussichtspunkt und können mit einem weiten Blick die Landschaft bewundern. Die bewaldeten Hügel erinnern uns etwas and Australien…
Mittlerweile sind wir seit mehr als 5 Std. unterwegs. Ma hat bei unserer heutigen Unterkunft angegeben, dass wir um ca. 16 Uhr aufschlagen werden. Bis dorthin sind noch etwas mehr als 30 km zu fahren, was bei diesen Strassenverhältnissen ca. 1 Std. Fahrzeit bedeutet. An einer Kreuzung entscheiden wir uns, noch einen der Wasserfälle zu besuchen (obwohl Wasserfälle im Allgemeinen nicht unsere Lieblings-Ausflugsziele sind – zu sehr sind wir da von zu Hause verwöhnt…). Es sind nur wenige Minuten bis dorthin. Ja, er ist schön, befinden wir, als wir ankommen, doch den zweiten müssen wir jetzt nicht auch noch sehen.
Kurz vor der Unterkunft geniessen wir nochmals an einem kleinen Tempel die Sicht auf die bergige und grüne Landschaft. Der Blick zurück zeigt uns am Horizont nochmals die beiden grossen Pagoden auf dem Doi Inthanon.
Fast pünktlich zur angegebenen Zeit klingen wir am Pförtnerbrett. Auf einen Schild steht, dass heute alles ausgebucht ist. Wir gehen an allen anderen Bungalows vorbei. Niemand ist zu sehen. Unser kleiner Bungalow ist der letzte in der Reihe. Alles ist leer?!
Das empfohlene Restaurant ist sehr gut in Gehdistanz erreichbar. Wir hätten niemals erwartet, hier in dieser Gegend ein solches kleines und feines Restaurant zu finden. Ausser den Guetslis aus dem Becher heute Mittag haben wir noch nichts gegessen. Daher darf es auch noch ein Dessert zum Abschluss geben. Ehe es ganz dunkel wird, möchten wir uns wieder auf den Rückweg machen. Schliesslich müssen wir der Strasse entlang gehen – ohne Gehweg…
Ma werkelt noch ein wenig herum, dann fallen ihr auch schon bald die Augen zu. Jo werkelt auch noch es Bitz. Morgen haben wir die zur Zeit längste Etappe der Rundtour vor uns. Wobei wir hoffen, dass es etwas weniger kurvig ist und wir etwas schneller voranzukommen…
Valentin Cesare gessler
zum 60. Thronjubiläum des alten Königspaares….. Wann war das?
Mo
Die Königs-Pagode wurde 1987 fertiggestellt, zum 60. Geburtstag des Königs Bhumibol; die Königinnen-Pagode wurde 1992 finalisiert zum 60. Geburtstag der Königin Sirikit.