Bevor wir aufbrechen, verabschieden wir uns noch von unseren Nachbarn, einer 5-köpfigen Familie aus Arbon am Bodensee. Es ist schön, mal wieder äs Bitz Schwiitzertütsch z’redä. Timo, der Siebenjährige, präsentiert Jo ganz aufgeregt und stolz sein Reisetagebuch: Handgeschrieben mit Kleberlis und ein paar ausgedruckten Fotis vom Handy. Suupi hat er das mit Mami und Papi gemacht 😁 Leider geht ihre 3-monatige Reise schon in 1 ½ Wochen zu Ende…
Wie schon gestern ausgekügelt, fahren wir heute erst zurück nach Batemans Bay zum ausgewiesenen Apple Händler. Es ist nur ein kleiner Händler, doch bevor wir noch weiter nach Canberra fahren, versuchen wir unser Glück dort. Viel Glück ist schon mal, dass er sonntags geöffnet hat. Vielleicht kann dort Ma’s Power Book wieder etwas Power eingehaucht werden? Also fahren wir erst knapp 60 km wieder zurück in die Richtung, aus der wir vor 2 Tagen gekommen sind.
In Batemans Bay, im hiesigen kleineren Shoppingcenter, finden wir den Händler schnell. Ebenfalls schnell ist das Problem erklärt und fast genauso schnell wird uns erklärt, dass da nichts mehr zu machen sei. Liess sich gestern der Laptop noch starten, geht das jetzt nicht mehr. Gerade so, als wäre der Strom alle. Kein Mucks kommt aus dem Gerät. Hier scheint wohl die Hauptplatine defekt zu sein. «Ein Wasserschaden?», fragt der Techniker. Eigentlich nicht direkt. Vielleicht etwas hohe Luftfeuchtigkeit in Bali und irgendwann in Südostasien mal ein Befall mit ganz kleinen Ameisen – die hatten sich buchstäblich im Laptop eingenistet.
Man kann das Gerät einschicken und nach evtl. 3-6 Wochen könnte es dann repariert sein. Kostenpunkt so um die 1’200 AUD. Uff. Und alle gespeicherten Daten sind unwiederbringlich verloren (was sie im Übrigen jetzt schon sind). Das müssen wir erst einmal sacken lassen. Und wir dachten, dass nur der Bildschirm eine Macke hat… Jetzt ist guter Rat teuer – im wahrsten Sinne des Wortes! Und wir dachten schlimmer geht nimmer…
Wegen der langen Reparatur-Wartezeit und des Ameisenbefalls meint Ma, dass es vielleicht besser wäre, gleich einen neuen Laptop zu kaufen. Das gleiche Modell hat der Händler nicht vorrätig und ob der grosse Apple Store in Canberra einen solchen auf Lager hat, sollten wir besser vorher telefonisch abklären. Hier kann er Ma nur eine abgespeckte und kleine Version in Form eines MacBook Air anbieten. Kein grosses Power Book mehr, sondern eine kleinere Modellreihe, aus der auch Jo’s Laptop kommt. Ma ist schon restlos bedient. Ihr Zauberkischtli hat damals (vor 3 Jahren) einen Haufen Geld verschlungen. Soviel möchte sie nicht mehr ausgeben; wenn die Hardware nicht gebaut robuster ist, wird sie beim Reisen sowieso nie alt. Ausserdem fällt uns auf, dass die hiesigen Geräte natürlich auch nicht über die Schweizer Tastatur verfügen. Ein Gund mehr für einen kleineren Laptop. Zusätzlich noch eine Streichholzschachtel grosse – bzw. kleine – zusätzliche externe Speicherplatte. So haben wir diese Woche mit einem guten Teil unseres Reisebudgets und dem Eingesparten von Südostasien die Menschen hier in Down Under unterstützt. Erst die beiden Aufschneider von der Gen-Tech Garage, jetzt hier den Besitzer des kleinen Apple Stores – mit dem Unterschied, dass wir uns beim Apple Techniker heute sehr ernst genommen fühlten und nicht den Eindruck hatten, dass uns etwas verkauft werden wollte.
Ma wird schon ganz schwindelig, wenn sie an die ganze Arbeit denkt, die da auf sie zukommt, die neue Maschine aufzusetzen. Jo kann ihr da leider überhaupt nicht bei helfen ☹️ Immerhin könnte sie so in ein paar Tagen wieder irgendwie handlungsfähig werden.
Jetzt noch den etwas leeren Kühlschrank auffüllen und dann weiter zum heutigen Campground mit ohne Nixx. Auch ohne Netzempfang, so dass der Laptop Set-Up erst mal auf’s Eis gelegt ist (jupppiiieeee, ein freies Wochenende!). Unterwegs legen wir bei einer kleinen Gelateria eine kleine Pause ein, um nochmals kurz WhatsApp und E-mails zu checken sowie um sich noch ein Buch auf den E-Reader zu laden.
Im Gillards Beach Campgropund finden wir unseren Stellplatz schnell. Wir hören das Meer rauschen und können von Eneli aus den Strand sehen.
Vor Sonnenuntergang machen wir einen noch Strandspaziergang.
Als wir zu Eneli zurückkommen, sehen wir erst eins, dann zwei, dann auf einmal ganz viele Kängurus friedlich grasend um unseren Stellplatz herum.
Ein Mami-Känguru trägt sein Junges, ein Joey, welches uns nicht mehr ganz so klein erscheint, noch in seinem Beutel mit sich herum. Entweder schaut der Kopf heraus oder aber nur die Hinterbeine…
Was wir morgen machen werden? Es langsam angehen und den Tag auf zu uns kommen lassen.
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