JoMa werden in der Nacht mal kurz wach und können die Mondfinsternis bzw. den roten Mond bewundern. Doch es ist ihnen definitiv zu kalt draussen, um noch Kamera und Stativ rauszuplündern. So gibt es von dieser Mondfinsternis kein JoMa Foto…
Auch am Morgen ist das Wetter noch nicht viel besser, als es gestern war. Windstill ist der grosse Vorteil. JoMa hirnen so über vieles nach. Was wollen wir hier noch alles die nächsten 4 Tage sehen und erleben, bevor wir zurück in Perth sein müssen? Was gibt’s Neues auf dem NZ Campervan-Markt, und was tut sich in Sachen Eneli-Verkauf? Diese Gedanken unterbrechen JoMa um 10 Uhr für eine knappe Stunde, um mit Kelly in NZ online zu telefonieren. Sie bietet einen Camper ähnlich wie Eneli einer ist auf dem Markt an. Diesmal klappt es wie am Schnürchen. Nach dem ersten Klingeln hebt sie auch schon ab. Ihr Van gefällt uns nicht schlecht, nur wenn das mit den Kilometern in dem Inserat stimmt, stimmen uns die über 422’000 km doch recht nachdenklich – doch eigentlich kann dies fast nicht stimmen, dass sie in 2-3 Jahren im kleinen Neuseeland 140’000 km gemacht hat. Kelly will dies noch von ihrem Mechaniker abklären lassen und uns die Fahrzeughistorie zukommen lassen. Dann sehen wir weiter. JoMa haben noch Samuel und Kat-Rin im Petto, die auch noch Camper zum Verkauf anbieten. Samuel haben wir gestern kennengelernt. Cosmo von «Sweet as Campervans» schickt noch ein paar Infos, um die Jo gebeten hatte.
Im kleinen Coorow gibts ein Café, das bis 14 Uhr geöffnet hat. Zu Fuss ist es nur eine Viertelstunde in die kleine Ortschaft. Um noch ein Stück Kuchen zu erhaschen, machen wir uns früh genug auf den Weg. Vor vielen Gebäuden sehen wir die blau-gelbe Fahne der Ukraine wehen, und ein Schild «COOROW STAND WITH UKRAINE»; da muss es doch einen Zusammenhang geben. Vielleicht eine ukrainische Gemeinschaft oder eine gemeinsame Vergangenheit über ehemalige Siedler… Im «Shoppingcenter» von Coorow können wir morgen sogar unsere fast leere Gasflasche tauschen.
Das kleine unscheinbare Örtchen kommt erstaunlich aufgeräumt und mit einer Vielzahl von Angeboten daher. Campground, RIESIGER Sportspark mit neuem Swimmingpool, Bowling Club, Kindergarten, Grundschule, Landwirschaftsmuseum, «Shopping Center», Spielplatz mit BBQ Area, Hotel, Bücherei und Visitor Center, um nur die wichtigsten auszuzählen. Und alles sieht auch noch verdammt gepflegt aus!
Im Visitor Center treffen JoMa auf Deborah, die auch den Zusammenhang mit der Ukraine erklären kann. «Cuuruu», wie es ausgesprochen wird, lebt von der Landwirtschaft, hauptsächlich vom Weizenanbau, genau wie die Ukraine. Und so stehen die Farmer im Wheatbelt Australiens den Farmern der Urkaine zur Seite. Man zeigt Flagge und Solidarität zu seinesgleichen! JoMa finden das sehr beachtlich und bewundernswert.
Deborah weiss auch, wo es die besten Wildblumenwege hier in der Umgebung gibt. Mit ihr kommt man leicht in eine Plauderei. Was JoMa fast nicht glauben können, wenn sie es nicht selbst gehört hätten, ist, dass sie mit ihrem Mann doch tatsächlich ein Ferienhaus in Frankreich haben. Und das schon seit vielen Jahren. «Nein», französisch könne sie nicht. Das will einfach nicht (mehr) klappen. Sie lieben diese Berge und die Landschaft! Als Jo ihr ein Foto vom Buen im Schnee zeigt, kommt nur ein «Ok, you won». Um sie nicht doch noch mit unserer Erkältung anzustecken, möchten wir doch nicht allzu lange an ihrem Tresen verweilen. Verabschieden können wir uns aber erst nachdem sie uns das Restaurant im Hotel wärmstens ans Herz gelegt hat: Ab 17 Uhr ist geöffnet, ab 18 Uhr macht die Küche auf , es wird geführt von der Community und sein ein Treffpunkt netter «Locals».
JoMa machen bei dem sonnigen Wetter schon heute einen Wildblumenspaziergang, der eigentlich erst morgen auf dem Programm steht. Alles in allem sind es um die 5 km, die heute gewandert werden. Bei dem schönen Wetter ist das kein Problem. Oben auf dem «Berg» gibt’s den schönen Rundweg mit Aussichtspunkt. Der «Berg» erhebt sich vielleicht mächtige 30 m über die Landschaft und doch bietet er einen weiten Blick über die angrenzende Landschaft. Hier kommt nicht nur Ma, als Biologin und Blümeliliebhaberin, ins Schwärmen. Auch Jo erfreut sich an dieser Blumenpracht. Nur ein paar kleine gierige Moskitos ärgern uns ein wenig.
Auffällig sind die vielen haarigen schwarzen Raupen, die unsere Wege kreuzen – eine wahre Raupen-Invasion!
Als sich unsere leeren Bäuche zu Wort melden, denken wir, dass es eine gute Sache ist, die von Deborah angepriesene Küche des Hotels im Ort zu besuchen. Hier lodert ein wärmendes Feuer im Kamin (es ist empfindlich kühl geworden) und Deborah winkt uns schon vom anderen Ende der Bar zu. Flugs kommen wir mit ihr, John und Danielle, seiner Frau, in eine nette Plauderei. Deborah scheint die gute Seele des Dorfes zu sein. Freunde werden begrüsst und verabschiedet. Zum Essen gesellen sich John & Dany 😉 zu uns an den Tisch. Sie wohnen in South Australia, doch sie ist hier in der Gegend aufgewachsen und John kommt aus Victoria. Sie kommen immer mal wieder nach WA, um Kinder und Grosskinder zu besuchen. Jetzt zum Frühling ist es sehr schön, wenn die Wildblumen anfangen zu blühen. Aber es sei noch so schrecklich kalt. Alles unter 15 °C sei für sie tiefster Winter. So ab 35 °C bis knapp 40 °C fühle sie sich wohl!!! Das sei angenehm bis erträglich. Erst darüber wird es doch recht warm. Gemäss Deborah haben sie im Sommer hier einige Tage, die an die 45 °C herankommen.
Als wir doch etwas schlotternd zum Campground zurück gehen, können wir es uns nicht vorstellen, hier solche Temperaturen zu haben. Statt gut in warmes Zeugs eingepackt, nur mit Badelatschen, T-Shirt und kurzer Hose herumzulaufen?! JoMa erinnern sich an die heissen Tage letztes Jahr in Las Vegas, als sie Martha dort verkauften. Einfach vieeeel zu heiss!
Dieser Abend ist schon kälter als die vergangenen, ob es in der Nacht frieren wird? Etwas schlotternd wird später noch etwas in Eneli gearbeitet. Doch irgendwann geht’s nicht mehr. Das Thermometer zeigt draussen knapp 5 °C an. Drinnen ist es doppelt so warm. Obwohl, warm ist das auch nicht mehr…
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