Da wir schon im Nationalpark sind und wir nicht mehr weit fahren müssen, lassen wir es heute morgen gemütlich angehen. Als der Zmorge-Kafi ausgetrunken und die SuperBowl fertig verspeist ist, machen wir uns fertig, um den Fitzgerald River N.P. zu erkunden.
Als erstes steht die Besteigung des East Mount Barren an. Wir starten auf knapp 90 m, somit haben wir bis zum Gipfel auf 311 m etwas mehr als 220 Höhenmeter zu machen.
Der Weg ist ein richtiger Bergwanderweg. Wir sind froh, dass wir unsere Wanderschuhe und nicht nur Turnschuhe an den Füssen haben. Der Weg ist nicht sehr anspruchsvoll, doch sehr steinig oder felsig und kein Schritt gleicht dem nächsten. Weil es keine Wegweiser gibt, folgen wir einfach dem Pfad.
Was Ma immer mehr in ihr fachmännisches Auge fällt, ist, dass es hier sehr viele unterschiedliche Pflanzen gibt, die sie noch nirgendwo anders gesehen hat. Doch dazu später mehr.
Am Ende des Weges geniessen wir bei sonnigem Wetter und wolkenlosem Himmel die weite Sicht über die Landschaft und das tiefblaue Meer – das heute um einiges ruhiger ist, als es noch gestern war. Runter vom Berg ist es meistens anspruchsvoller als rauf. So ist es auch heute.
Unten angekommen weist Ma Jo auf die Einzigartigkeit dieses Nationalparks hin.
Der Fitzgerald River Nationalpark in Western Australia zählt zu den artenreichsten Schutzgebieten der Erde. Auf einer Fläche von rund 3300 km² wachsen über 1’800 Pflanzenarten, von denen etwa 62 weltweit nur hier vorkommen. Somit ist dieser Nationalpark ein weltweites botanisches Juwel. Besonders eindrucksvoll sind die Blüten, die nach den Winterregen im Frühling in unzähligen Farben erblühen, darunter seltene Arten wie die Royal Hakea, die Qualup Bell oder die ungewöhnliche Bell-fruited Mallee. |
Im Park gibt es Mount Barren-Berge (unfruchtbare Berge), den East Mount Barren mit 311 m, den Mid Mount Barren mit 451 m und der West Mount Barren mit 340 m Höhe, die die höchsten Erhebungen der rauen Barren Mountain Range sind. Der Park liegt in einer Übergangszone zwischen mediterranem und aridem Klima, was die aussergewöhnliche Vielfalt erklärt. Neben Pflanzen ist er auch Lebensraum für seltene Tiere wie das Quokka, den Dibbler oder zahlreiche Vogelarten. Der Park gilt als UNESCO-Biosphärenreservat und zeigt eindrücklich, wie einzigartig und empfindlich die australische Natur ist. Das Innere des Nationalparks kann nur erwandert werden. Da sich im Park die Wurzelfäule, die Phytophthora cinnamomi (Dieback-Wurzelfäule) ausbreitet, müssen die Vorsichtsmassnahmen beachtet werden und die Schuhe gründlich gereinigt werden, damit die Verbreitung eingeschränkt werden kann.
Max, unser Camphost, hatte uns gestern den Cave Point als Lookout empfohlen. Gemütlich, da wir fast die einzigen sind, die unterwegs sind, gondeln wir auf der geschwungenen Küstenstrasse entlang. Leider ist von der Cave selbst nicht viel zu sehen. Sie versteckt sich tief unter uns am Kliff. Doch es ist ein schöner Ort.
Weil wandern hungrig macht, rasten wir zu einer Pause am Hamersley Inlet. Als erstes sehen wir eine ca. 60-70 cm lange, aber noch nicht einmal zeigefingerdicke Schlange auf dem Gehweg. Sie scheint sich in der Sonne genügend gewärmt zu haben. Jetzt sucht sie den Schatten auf.
Nur ein paar Schritte weiter gibt’s nach der Stärkung noch einen heimeligen Lookout, der uns einen Blick auf das Inlet gewährt.
Langsam machen wir uns auf den Weg zurück zum Campground. Doch vorher biegen wir noch rechts ab zur Mylies Beach. Hier gönnt sich Ma für heute den letzten Spaziergang am Meer.
Zur letzten Nacht hier im Campground zaubert Ma mal wieder einen kulinarischen Hochgenuss. Morgen geht es für uns 260 km weiter nach Esperance und zur berühmten Lucky Bay.
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