Heute, zum Abschied vom Four Mile Campground, sind wir schon früh auf den Beinen. Wobei Jo da auch seine Guten Morgen Gymnastik mit einbezieht. Bis zur «glücklichen Bucht» oder auch Lucky Bay müssen wir erst noch knapp 280 km weiter gen Osten fahren.
Zuerst geht es auf kleineren Nebenstrassen etwas Querfeldein bevor wir den grössten Teil der Strecke auf dem HWY1 abspulen. Hier sind wir etwas schneller als sonst unterwegs. Wir sind auf DEM HWY1 und da wird nicht gemummelt.
Der National Highway, oft auch nur als Highway 1 bezeichnet, ist mit etwa13’600 km die längste Fernstrasse Australiens. Der Highway 1 folgt dem Verlauf der Küste und umrundet den gesamten australischen Kontinent. Er gehört mit der Panamericana und dem Transsibirien-HWY in Russland zu den längsten nationalen Strassenverbindungen weltweit. Er verbindet die Hauptstädte Brisbane, Darwin, Perth, Adelaide, Melbourne, Sydney und Hobart.
Vor unserem eigentlichen Ziel, der Lucky Bay, müssen wir erst noch in Esperance alles Notwendige für die nächsten 3 Tage einkaufen.
Gut 5 km vor Esperance biegen wir vom HWY1 auf den Great Ocean Drive ab. Der macht einen Bogen an der Küste entlang und ist daher auch mit 35 km um einiges länger. Dafür wesentlich schöner und interessanter. Nicht nur weil wir wieder gemütlicher cruisen können, es blühen auch mehr Blumen an den Strassenrändern. Immer wieder gibt es Abzweigungen zu verschiedenen Bays/Buchten. Eine, die uns sehr ans Herz gelegt wurde, ist die Twilight Beach. Diese soll den weissesten Strand von ganz Australien haben und sei ein «Must See».
Erst schauen wir von einem Lookout auf die kleine Beach, dann finden wir einen Parkplatz direkt am Strand. Also für uns beide ist die kleine Beach schon schön, aber so atemberaubend (weiss), wie man uns erzählte, kommt sie uns nicht vor. Die Bay of Fire, ihr erinnert euch an Tasmanien, war für uns beeindruckender. Vielleicht liegt es aber auch am kühlen Wetter, das leider ein Schwimmen im schön geschützten Bereich der Beach ohne Neopren empfindlich auskühlend machen würde.
Nach unserem Einkauf müssen wir nochmals gut 60 km weiter fahren bis zu unserem heutigen Ziel, der Lucky Bay im Cape Le Grand Nationalpark. Schon von weitem sehen wir klares hellblaues Wasser und einen weissen Strand.
Von unserem Stellplatz aus können wir sogar noch einen Blick auf den Strand und das Meer erhaschen. Hier am Campground stösst Jo auch auf Ron & Donna, die wir im Porongurup Range Tourist Park kennengelernt haben. Was für eine fröhliche Überraschung!
Nach einer kleinen Stärkung machen wir uns daran, die Lucky Bay zu erkunden. Sagt man, dass die Twilight Beach einen weissen Strand hat, topt die Lucky Bay diesen mindestens um das Doppelte. An einen solch durchgängig reinweissen und puderfeinen Strand können wir uns hier in Australien nicht erinnern.
Es wäre auch ein Wunder, wenn wir bei solch sonnigen Wetter allein am Strand unterwegs wären. Aber viele sind es nicht! Genüsslich lässt sich Ma immer wieder das Wasser um die Füsse spülen. Ein paar wenige Fischer werfen ihre Fischerruten in die Fluten und ziehen auch den einen oder anderen kleinen Fisch aus dem Meer. Sonst verteilen sich die 20 Spaziergänger recht weitläufig. Nach gut einer Stunde beenden wir unsere erste Lucky Bay Erkundungstour.
Da es in der letzten Camp Kitchen im Four Mile Campground eine sehr gute Beleuchtung gab, geht Jo davon aus, dass es hier genauso ist, oder zumindest ähnlich. Doch Fehlanzeige. Als er sein Geschirr abstellt und später mit einer richtig schönen Campinglampe zurückkommt, kommt endlich Licht in die dunkle Küche. Alle die schon da sind, finden das eine gute Sache. So sehr, dass Jo etwas länger bleiben muss, bis auch der Letzte mit seinem Abwasch fertig ist.
Für Morgen hat sich Ma eine kleine Wanderung zu den umliegenden Stränden ausgedacht…
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