Die Nacht war recht kühl. So hatten wir eine angenehme Nachtruhe. Kühl im weiteren Sinn gesehen. Wenn wir an Freunde und Familie denken sind wir glücklich, uns nicht mit Mütze und Handschuhen ausstaffieren zu müssen. Sondern vielleicht mal einen Hemdknopf mehr zuknöpfen.
Für uns ist es schön hier bei der Cenote Mani-Chan, am frühen Morgen noch Ruhe zu haben. So geniessen wir entspannt den Guten Morgen Kafi. Bevor wir uns zur Abfahrt bereitmachen, erledigt Ma noch einige schnelle Hausaufgaben. Unser Ziel heute sind die berühmten Ruinen in Uxmal. Der Weg ist nicht so weit. In gut 2 Std. sollten wir ankommen. Wir haben die Auswahl zwischen einem kleinen Campground etwas abseits, oder dem Parkplatz direkt bei den Ruinen. Wir werden uns dies anschauen und dann entscheiden, wenn wir da sind.
Auch heute sind wir auf kleinen, engen Strassen unterwegs, die uns durch die Ortschaften führen. Hier werden wir rechts und links von Rollern und kleinen Töffs überholt. Mittlerweile konnte sich Jo recht gut daran gewöhnen und hat schon einen eigenen «mexikanischen Fahrstil» entwickelt…
In einer kleinen Fruteria füllen wir den Kühlschrank auf, an einer Tanke löschen wir Marthas Durst. In all den kleinen Ortschaften führen die Strassen um den zentralen Zocalo als Einbahnstrasse herum. Ma dirigiert uns durch kleine Strassen zum Campingplatz. Es sieht so aus, als wäre jemand vor ein paar Stunden weggefahren. Das Tor ist nicht abgeschlossen, die Hunde sind da, aber sonst ist niemand zu sehen. Die Telefonnummer auf ihrer Website stimmt mit der hier an einem Schild angegebenen nicht überein. Vielleicht hat es kürzlich einen Besitzerwechsel gegeben? Ma hat ein komisches Gefühl. Wir fahren lieber weiter.
Plötzlich sehen wir an einem Platz direkt neben der Strasse ein paar Ruinen und Skulpturen stehen. Teilweise scheinen es Originale zu sein, teilweise Nachbauten. Es ist eine Kunstschule und -Galerie, die hier auch Duplikate aus dem anthropologischen Museum in CDMX herstellt – nicht zuletzt, um den Schwarzmarkt mit Originalgegenständen und die Plünderung archäologischer Stätten zu verhindern.
15 km vor Uxmal führt die Strasse über einen Hügel – eine Seltenheit in Yukatan, das sonst komplett eben ist. Wir halten an einem «Mirador», einem Aussichtspunkt. Von hier soll man die Ruinen von Uxmal sehen können. Doch leider nur am frühen Morgen, wird uns gesagt, jetzt sei es mit dem Gegenlicht zu diesig. Doch der Blick über die grosse weite Ebene des Dschungels im ehemaligen Maya-Land ist überwältigend.
Bei den Ruinen in Uxmal angekommen, ist der Parkplatz noch voll besetzt. Immerhin, eine Übernachtung auf dem Parkplatz sei möglich und die WCs seien die ganze Nacht offen, hört Ma vom Portier. Wir finden mit etwas Glück eine kleine Parklücke. Mit einem kühlen Drink am Pool des Hotels gegenüber vertreiben wir uns die Zeit, bis der Park um 17 Uhr schliesst. Hier im Luxusresort herrscht eine ausgelassene Stimmung.
Ma hat die monatliche Kostenaufstellung gemacht. Wir sehen, dass es ein teurer Monat war. Obwohl Mexiko eigentlich im Vergleich zu USA und Kanada ein günstigeres Reiseland ist. Unsere Ausflüge nach CDMX und die Besuche in den Shopping Malls, die Tage über Weihnachten in unserem kleinen, pinken Casita und die Restaurantbesuche schlagen etwas zu Buche. Trotz allem sind wir noch im gesteckten Budget drin.
In der Nacht, nachdem eigentlich der Park bereits geschlossen war, lebt der Parkplatz plötzlich wieder auf. Um uns herum füllt er sich zusehends wieder. Die Abend-Show mit Licht und Musik beginnt und endet, als in Martha schon alle im Reich der Träume sind.
Morgen sind wir beistimmt noch vor dem grossen Run und den langen Schlangen am Ticketschalter schon mitten in den Ruinen.
Und anschliessend werde wir danach noch es biz bis nach Izamal fahren.
Schreibe einen Kommentar