Gestern Abend sind im Sainamhai Resort noch ein paar andere Gäste gekommen. Diese sind aber schon wieder weitergezogen, als wir zum Zmorge ins Restaurant gehen.
Schon wie gestern, als wir uns auf die Roller geschwungen haben, kommt heute die Sonne zum Zmorge aus den Wolken hervor. Doch irgendwie lassen die ständigen Windböen keine Behaglichkeit aufkommen. Da kommt uns unsere Bungalow-Veranda gerade recht. Fast brutzelnd in der Windstille sitzend lassen wir die Sonne auf uns herabscheinen. Statt dicker Jacke ist jetzt Shirt und Kurzarm angesagt… 😉 So lassen sich doch gerne die täglichen Foto- und Blog-Hausaufgaben verrichten. Auch wenn andere es nicht glauben mögen, wir geniessen diese Stunden, in denen wir unsere Hausaufgaben machen können. Der Berg, den wir vor uns hergeschoben haben, wird immer kleiner. Endlich, wir sind wir wieder à jour dabei.
Wir merken, dass der Wind, der uns seit Tagen zum Frösteln gebracht hat und richtig zu plagen begonnen hat, immer weiter zurück geht. In der angenehmen Nachmittagssonne rollen wir ins nahegelegene Dorf Na Hin. Hier im gemütlich kleinen Phamarn Café gibt’s für leere Bäuche einen kleinen Snack. Ma schwelgt wieder mal in Salat – ein Thonsalat garniert!
Eigentlich wollten wir morgen unseren Loop zu Ende fahren, doch in unserem Hotel in Thakhek, wo wir unser Hauptgepäck deponiert haben, ist vor übermorgen kein Platz frei. Kurzerhand buchen wir eine Nacht in «The Rock Lodge», die auf dem Weg liegt. Es war im übrigen Carolines Liebling wegen der vielen Zip-Lines. Allerdings sind es nur wenige Kilometer von hier, was die letzte Etappe übermorgen nicht wesentlich verkürzt.
Gemütlich (wie sonst?) schlendern wir etwas über die Hauptstrasse. Die kleinen Lädelis bieten ihre Dinge feil. Neben Bekleidung für alle und alles gibt es Schlosserwaren, kleine Supermärkte, Kosmetik und natürlich Roller-Reparaturservice. Wir biegen zum Platz der Markthalle ab. In dieser luftigen Halle, die eigentlich nur aus einem Dach und ein paar Streben besteht, gibt es alles für die laotische Küche: Gemüse, Fisch, Fleisch und Obst. Das alles in den verschiedensten Variationen. Anscheinend sind hier Touristen seltene Gäste. Jedenfalls werden wir etwas bestaunt.
Auf dem kurzen Rückweg zur Unterkunft bleibt Jo am kleinen Wasserkraftwerk und der Staumauer für ein paar Fotos stehen. Ma wird es immer ganz schlecht, wenn sie mit ansehen muss, wie Jo sein Telefon in gefährliche Situationen bringt, es über irgendwelche Geländer oder Zäune hält, unter denen es steil bergab geht, oder wie jetzt gerade, es reissende Fluten gibt.
In der untergehenden Abendsonne sitzen wir auf unserer kleinen Veranda, um ein BeerLao zu geniessen und die letzten Hausaufgaben des Tages zu machen.
Heute Morgen um halb sieben war es uns zu früh, aber jetzt passt es für uns: Wir werden in die Geheimnisse des Sticky Reises eingeweiht. Unser Gastgeber holt uns im Bungalow ab und führt uns in die Küche. Es ist ganz normaler Reis, welcher allerdings mindestens die 4 Std. gewässert werden muss. Dann kommt er in einen Bastkorb, welcher von der Grösse her genau in/auf einen Kochtopf passt. Im Kochtopf selber ist ein wenig Wasser, das von unten erhitzt wird. Der Bastkorb ist etwas kürzer als der Topf und läuft unten etwas spitz aus und hängt so über dem kochenden Wasser. Der Reis im Bastkorb wird mit einem Deckel abgedeckt damit der Wasserdampf des Kochtopfes nicht entweicht. So köchelt das ganze nun 30 min. Nach dieser Zeit wird der Reis im Korb gestürzt, was heissen will, dass das Oberste zuunterst kommt und umgekehrt. Jetzt nochmals 10 min. in den Kochtopf und wieder Deckel drauf. Zum Schluss wird der Reis auf ein Holzbrett ausgelegt. Das Ganze wird mit einem Holzspachtel gedreht und gewendet. Zum einen erfolgt so eine letzte Reinigung von Bastresten und zum anderen kühlt der Reis dabei etwas aus und das erste Wasser verdampft. Anschliessend wird alles in nur noch einen kleineren Bastkorb geben. Wenn der Reis etwas erkaltet und das Wasser verdampft ist, kommt der nun klumpige Sticky Reis zum Essen auf den Tisch.
Nachdem wir in die Geheimnisse des Sticky Reis eingeweiht wurden, fällt Jo, dem Klugscheisser, etwas im Restaurant auf. An den umlaufenden Dachbalken hängen an einer langen Schnur viele verschiedene Landesflaggen, unter anderem auch das Schweizer Kreuz. Doch unsere Flagge hat dasselbe Querformat, wie alle anderen. Jo erklärt nun unserem Landlord, dass dies nicht richtig sei, dass die Schweizer Flagge immer quadratisch sei. Kurz wir dies online verifiziert. Und richtig: «After 15 years and more than 100 Swiss guests, you are the first to tell me this», entfährt es unserem Landlord voller Erstaunen. Und das nur, weil Jo der «Bünzli-Schweizer» seine Klappe nicht halten kann.
Zum Abschluss des Tages gibt es für uns nur noch eine Kleinigkeit zu essen. Wir sind noch satt vom Snack aus dem Café im Dorf.
Abends kommt noch ein leichter Wind auf, doch es ist kein Vergleich zu den letzten Tagen. Morgen soll das Wetter noch um einen Tacken schöner als heute werden.
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