Nach der kalten Nacht verlassen wir im Sonnenschein den Zeltplatz neben dem Nómada Glamping Resort. Sollten wir nochmals in der Gegend sein, dürfen wir gerne nochmals vorbeischauen…
Es hat wenig Verkehr auf den Strassen. Wir merken, dass Sonntag ist. Ungefähr auf halber Strecke zu unserer neuen Unterkunft, dem Campging beim AventurArte Restaurant in Guadalcázar, liegt die Stadt Matehuala. Hier legen wir nach einigem Hin und Her der Unentschlossenheit einen Stopp zum Einkaufen und Essen ein. Bis dahin geht es von den 2’450 m auf knapp 1’400 m sanft runter. Es ist entspannend eine Nebenstrasse zu befahren. Je näher wir Matehuala kommen, um so dichter wird es doch wieder auf der Strasse.
Zur Mittagszeit stehen die grossen Trucks oftmals dichtgedrängt vor unscheinbaren Restaurants am Strassenrand. Diese kleinen Imbisse scheinen unter Truckinsidern einen guten Ruf zu haben.
Noch zahlreicher als die Restaurants, sind die zahlreichen kleinen Vulkanisierbetriebe. In mehr oder weniger grossen handgemalten Buchstaben steht VULKA auf einfachen Holzschildern geschrieben. Diese Werkstätten sind oftmals nicht grösser als eine Garage. Anscheinend sind neue Reifen sehr kostspielig, dass dieses ein lohnendes Geschäft ist. Nach Langlebigkeit oder Qualität stellt sich hier niemand die Frage.
Kurz vor der Stadt kommen wir in eine Polizeikontrolle. Sie sehen, dass wir USA Nummernschilder haben und winken uns hektisch heraus. Heute ist die einzige Frage nach dem TIP, der temporären Einfuhr-Erlaubnis. «Jost?» fragt der Polizist. «Si», antwortet Jo. Wir bekommen die TIP wieder, müssen keine Ausweise vorweisen und dürfen weiter fahren. Wir sehen andere Reisende, die Koffer öffnen müssen und sich wild gestikulierend mit den Polizisten auseinandersetzen. Diese schärferen Kontrollen betreffen hier ausschliesslich in Mexiko zugelassene Fahrzeuge…
Ma’s Frage, ob der Walmart heute Sonntag überhaupt geöffnet hat, kann nur mit «Ja» beantwortet werden. Es herrscht Hochbetrieb und doch ist es angenehm entspannt. Irgendwie anders als in den USA. JoMa finden fast alles, was der Einkaufszettel verlangt. Für ein ausgedehntes Zmittag ist es aber schon etwas spät. Lieber fürschi machen, vorwärtskommen.
Wir kommen uns vor, wie in einem weiten Talkessel oder einem riesigen Krater. Ringsherum hat es aneinandergereihte Bergketten. Für die letzten Kilometer biegen wir auf eine kleine Nebenstrasse ab. Hier geht es nochmals bergauf. Guadalcázar liegt in einem kleinen Hochtal. Unser Campground AventurArte ist eigentlich wegen seines Restaurants der Pizzeria bekannt. Schon am Ortseingang gibt es Hinweisschilder dorthin. Um sechs Uhr macht die Küche zu. JoMa beeilen sich mit den Bestellungen – sie sind jetzt sehr hungrig und durstig… Vorab muss unbedingt ein kaltes, lokales Bier her. So kann der Abend anfangen. In entspannter Atmosphäre mit chilliger Musik und warmen Temperaturen lassen es sich JoMa gut gehen.
Christian, der Inhaber des Restaurants und Campingplatzbesitzer, erzählt, dass sein Vater aus Deutschland (jetzt Polen) stammt. Daher kann er auch es Bitz deutsch. Um sechs Uhr kommen noch Gäste, doch plötzlich ist Schluss lustig. «No tiene más poder», kommt es aus der Küche. Es hat keinen Strom mehr, Stromausfall. JoMa erinnern sich an die erste Tanke in Higaldo, als Ma etwas ins Schwitzen kam. Nach ein paar Minuten ist alles wieder beim alten. Licht und Musik an. Christian, der Inhaber, nimmt es ernst mit den Öffnungszeiten. Nicht mehr lange bis die Küche geschlossen hat. Da sie montags und dienstags geschlossen haben, bekommen JoMa noch ein kleines Geschenk: Ein paar leckere Scheiben selber gemachtes Bauernbrot mit Kruste! Sie machen so viel wie möglich selber, Pizza, Flammenkuchen, Hamburger-Buns, Pasta und eben das leckere Bauernbrot.
Unsere jungen Nachbarn, mit denen JoMa noch kurz ins Gespräch kommen, kommen aus Quebec, Kanada. Sie sind seit 4 Monaten unterwegs. Ihr Ziel ist es, in 8 Monaten in Patagonien zu sein. Ob JoMa auch begeisterte Kletterer seien? Nein, dafür aber begeisterte Berggänger. Genau wie JoMa haben auch sie bei Eduardo in Hidalgo ein paar Tage verbracht.
Es ist eine warme Nacht. Etwas ungewohnt nach der kalten gestrigen und den kühleren Nächten davor.
Morgen nach dem ZoMo wird noch eine Wanderung hier durch die Gegend gemacht. Es gibt einige Wanderungen, die direkt von hier aus losgehen.
Valentin
volkanisator: wird hatten durchschnittlich jeden Tag eine platten (Jukatan) so waren wird ziemlich angewiesen auf diese.