Als in Martha die ersten Lebensgeister wach werden, ist der Himmel wolkenlos. HOFFENTLICH BLEIBT DAS SO!
Nach und nach frischt der Wind wieder auf. Ganze Staubwolken treibt er über den Platz. In Windeseile 😉 staubt alles ein. JoMa sorgen sich um ihre Arbeitsgeräte. Schliesslich sollten sie noch ein bisschen hinhalten. Das ZoMo ist heute Casares Geburtstag gewidmet. Er wird heute 75! Jung und buschper, wie eh und je. Und heute vor vier Jahren haben wir das wöchentliche ZoMo begonnen.
Während des ZoMo müssen sich JoMa in Martha verziehen. Zu stark wirbelt der Staub umher.
Danach werden die letzten Vorbereitungen zur Eklipse vorgenommen. Hier in der Badi haben sich weitere Interessierte eingefunden. Grosse, schwere Stative werden aufgebaut. Kameras montiert und ausgerichtet. Im Office kauft Ma noch eine zweite Sonnenfinsternis-Schutzbrille. Nun sind JoMa perfekt ausgestattet.
Durch die Brillen sehen sie, wie sich langsam der Mond von rechts vor die Sonne schiebt. Mehr und mehr. Unmerklich wird es immer dunkler. Wie vorausberechnet ist die maximale Eklipse mit der hauchdünnen Sonnencorona um den Mond herum um 12.08 Uhr örtlicher Zeit zu sehen. Selbst als die Sonnenscheibe nur noch zu 5 % sichtbar ist, ist es hell um uns herum. Plötzlich, als der Mond sich ganz vor die Sonne schiebt, wird es schlagartig dunkel, gerade so, als hätte der liebe Gott die Sonne ausgeschaltet. Es herrscht ein ganz diffuses Licht mit einem Kälteeinbruch. Es kommen zwar immer mal wieder ein paar Cirrus Wolken vor die Sonne, doch diese verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind. Mit ihrem einfachen Equipment gelingt es Ma, fantastische Fotos zu machen. Aus der Hand gemacht, ohne grosse und teure Ausrüstung! Die 4 Minuten totaler Sonnenfinsternis sind ein einmaliges Erlebnis! Die Vögel hören auf zu zwitschern, nur der Wind legt sich nicht…
Wie haben unsere Vorfahren vor tausenden von Jahren dieses Spektakel am Himmel erlebt und welche Gedanken, Befürchtungen und Ängste wurden damit verbunden und geschürt??? Wie viel Macht hat die Vorhersage eines solchen Ereignisses den Maya-Priestern gegeben?
Kaum ist das Naturschauspiel vorbei, kommen auch schon die ersten Anfragen, wie JoMa es erleben durften. Schnell muss Ma die Dateien aus den Kameras übertragen, um die ersten Fotos auch schon in den Äther zu verschicken.
Im Martha wird es zu heiss. JoMa verziehen sich in eine Ecke im Badi-Restaurant, wo sie «windgeschützt» arbeiten können. Also zum besseren Verständnis: Hier werden sie nicht weggeblasen, aber der Staub ist trotzdem in Sekundenbruchteilen da. So schnell kann er gar nicht abgewischt werden, wie er sich wieder auf die Tasten, Bildschirme und alles andere legt. Hoffentlich gibt es keine langfristigen Schäden!
Eine grössere Gruppe mexikanischer Besucher hat sich ebenfalls in diese Ecke verzogen. Nun kommt zu dem fröhlichen Geschnattere und Kindergeschrei auch noch lautstarke Discomusik aus einer tragbaren Lautsprecherbox, wie sie hier in Mexiko üblich ist. Weil es nicht genug ist, kommen noch ein paar kleinere dazu, die eine andere Melodie spielen und eine Kakophonie ihresgleichen daraus machen. Irgendwann sind alle in der Gruppe satt und zufrieden und machen sich zum Aufbruch parat.
Und weil es so einmalig war, hier noch ein animiertes Gif unserer Sonnenfinsternis-Fotos:
Wenn der Wind nicht wäre, könnten JoMa noch ein paar Sonnenstrahlen geniessen. Als Alternative geniessen die beiden ein warmes Bad in der Thermalquelle.
Morgen geht es weiter in grobe Richtung Baja California, zwischen Pazifik und Golf von Kalifornien. Vielleicht auch nicht. Hier soll der Wind nicht weniger werden…
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