Am frühen Morgen schon telefonieren JoMa mit den beiden Geburtstagskindern Moni und Jasmin. Auch in der Schweiz grünt und blüht es. Der Frühling ist da. Auch wenn morgen, am Sächsilüüte mit Böögverbrennung, wieder einstellige Tagestemperaturen angesagt sind.
Heute gibt es keine grossen Verabschiedungen. Es werden keine Adressen ausgetauscht. Es könnte zeitig losgehen. Könnte, wenn nicht Joe aus Dallas das CH-Kleberli hinten an Martha entdeckt hätte. «Sie kommen aus der Schweiz?» «Ich habe vor einigen Jahren für ein paar Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim CERN gearbeitet.» Ausser seiner Arbeit macht ihm das Banjo spielen (an aussergewöhnlichen Orten, wie z.B. am CERN!) viel Freude. So kommen JoMa doch noch ins Plaudern. Mal etwas in deutsch, mal etwas in englisch. Seit ein paar Jahren ist er nun emeritierter Professor für Particle and High-Energy Physics und geniesst sein Leben.
Doch wieder etwas später als gedacht geht’s los. Martha scharrt auch schon mit den Vorderrädern…
Etwas mehr als 300 km sind heute zu fahren. Ausserdem sollte auch noch der leeeeere Kühlschank aufgefüllt werden – ein Grosseinkauf ist angesagt.
Wir merken, dass es Sonntag ist. Wieder sind wenige Trucks unterwegs. An der Küste ist es eben. So kommen wir gut voran. Wenn es nicht so viele Zahlstellen hätte. Der Tankstopp ist eigentümlich. Mit 5 Autos der Guardia National warten wir, dass wir tanken können. Irgendetwas funktioniert nicht. Es ist eine hochrangige Delegation mit einigem Lametta an der Brust. Die jungen, grimmig dreinschauenden und schwer bewaffneten Bodyguards machen nicht mal piep… JoMa haben nach ¼ Std. Wartens ein komisches Gefühl, dass etwas passieren könnte. Die aufkommende Hektik bei den Polizisten trägt nicht gerade zur Beruhigung bei. Plötzlich klappt doch noch alles wie am Schnürchen. Wir sind froh kommen wir weg! An einer Zahlstelle herrscht ein mächtiges Aufkommen an Trucks und Autos. Im Schneckentempo geht’s voran. Das kostet alles Zeit. Ma’s Nervosität steigt etwas dadurch. Der Grosseinkauf wird bei einem Walmart getätigt. Das Sixpack Bier und der Wein werden zum Schluss ruppig vom Band genommen. Überhaupt ist die Dame an der Kasse eher vom sehr groben Gemüt, so wie sie den Rest auf dem Kassenband behandelt…
Was ist mit Bier und Wein? Muss das gesondert bezahlt werden? Müssen wir einen Ausweis zeigen, dass wir schon über 18 Jahre alt sind? «Heute ist Sonntag. Da ist Alkoholverkauf verboten», ist die mürrische Antwort. Hmmh. Tja, wenn das so ist…
Wir kommen am Campground in Las Glorias an. Siehe da. Die Sonnen(finsternis)anbeter-Gruppe, die wir schon bei Noe getroffen haben, haben hier auch einen Stopp eingelegt. «Ah, the Swiss Couple», werden wir begrüsst.
Wir quetschen uns mit Martha in eine kleine Lücke. Nicht ideal, aber dann ist das halt so. Drei Tage wollen wir bleiben. Vielleicht zügeln wir morgen, wenn die Gruppe weiterzieht und alles wieder leer ist. Bei näherer Betrachtung entpuppt sich der Campground als «suboptimal»; alles ein wenig abgeranzt.
Hier z.B. ihre typisch mexikanische 😉 Reparatur eines Wasserrohrbruchs:
Zwischen zwei brummenden Klimaanlagen betten sich JoMa in Martha zur Ruhe.
Das WiFi vom Campground geht nicht, schauen wir wie es morgen mit dem ZoMo und unserem eigenen TelCel Internetzugang geht.
Einzig die Playa Bonita macht ihrem Namen alle Ehre: Es ist ein wunderschöner Strand mit einem tollen Sonnenuntergang!
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