Kühles Hochplateau in Arizona

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Die Nacht war doch tatsächlich angenehm kühl, was auch dem Kühlschrank zugutekommt.

In der warmen Morgensonne geniessen JoMa Kafi und Müesli. Al ist etwas traurig, dass er keinen Fisch gefangen hat. Jo tröstet ihn mit der Bemerkung, dass doch so ein Fisch mehr am Leben geblieben ist. Dem kann Al nur zustimmen.

«Wo geht es heute hin? werden JoMa gefragt. Ab in die Höhe. Dort ist es nicht mehr ganz so heiss, wie hier auf dieser Höhe. Jetzt sind wir auf knapp 500 m.ü.M, am Abend werden JoMa auf knapp 1’800 m.ü.M. sein. Dort wird es bestimmt etwas kühler sein!

Wegen des Kühlschranks wollen sich JoMa mal beim nächsten Campingworld Shop schlau machen. Der sieht irgendwie klein und schmächtig aus. Da hatte manche Freizeitabteilung eines Walmartcenters mehr zu bieten. Jo erklärt das Anliegen und macht sich schon auf das Schlimmste und Teuerste gefasst (neuer Kühlschrank für knapp 1’300 USD, dazu Montage von sicherlich noch weiteren 500-800 USD).
Die Verkäuferin kennt das Problem. «Welcome in Arizona!» In den Staaten Arizona, New Mexiko, Texas, Kalifornien und Teilen von Utah sind die Sommer oft unerträglich heiss. Da haben auch die neusten und besten Kühlschränke eine grosse Herausforderung, runterzukühlen. Am einfachsten sei es, in den Kühlschrank einen kleinen, batteriebetriebenen Lüfter zu legen, der die kalte Luft zirkulieren lässt. Bei einem RV sollte zusätzlich die Aussenseite, wo die Kühlschranksteuerung und -lüftung ist, beschattet werden. Ein zusätzlicher Lüfter hier kann sicher auch helfen! Leider hat sie keine entsprechenden Lüfter mehr im Angebot. Sind schon alle ausverkauft (kein Wunder, bei diesen Temperaturen…). Kostenpunkt um die 20 USD. JoMa sind erleichtert, dass die Lösung des Problems so einfach ist.

Jo fährt an die nächste Tanke und muss sich erst einmal wieder umstellen. 5 Monate lang gab es Service an den Tankstellen. Ausser dem Bezahlen wurde einem alles andere abgenommen. Jetzt heisst es wieder: «Selbst ist der Mann». Erst mal wird die Karte verkehrt eingeschoben. Beim zweiten Versuch klappt es dann doch. Und dann zwar den richtigen Knopf für das Benzin gewählt, aber den Rüssel für Diesel versucht einzustecken. Nach kurzzeitiger Verwirrung kam dann doch der richtigen Rüssel zum Einsatz.

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Langsam, aber stetig geht es bergauf. Auch mit der Laune und später mit dem Hunger. Ma hat ein Steakhouse ausfindig gemacht. Als wir in Kirkland im Kirkland Steakhouse Restaurant ankommen, sehen wir schon das Schild OPEN, aber so richtig glauben können wir es nicht. Und tatsächlich ist es geöffnet und wartet nur auf seine Gäste. Oder eben auch nicht. Niemand scheint sich um uns zu kümmern, auch um die Gäste nicht, die noch nach uns kommen. Nach einiger Warterei fahren wir hungrig weiter. Dafür werden wir einige Meilen weiter in der Skull Valley Station vorzüglich und freundlich bedient. An den zuckersüssen Eiskaffee müssen sich JoMa wohl erst wieder gewöhnen. Aber sonst ist es fein und entspannend, sich da zu verköstigen. Daily Specials sind Hotdog oder Meatballs 😉

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Kaum eine Stunde später kommen wir auch schon im Yavapai Campground an. Nur wo frei dran steht ist auch frei. Alle anderen Campsites sind besetzt oder reserviert. Nach einmal im Kreis rumfahren, schaut Ma erst mal online nach. Da findet sie noch online einen freien Platz (wo ist hier der Zettel mit dem Hinweis frei?). Eine halbe Campground-Runde weiter sind wir auch schon am Platz und installiert. Der Camp Host kann es fast nicht glauben. Sie fragt nach, aber es ist alles gut.

Es ist noch früh an einem herrliche sonnigen, etwas windigen Nachmittag. Wenn auch nicht mehr so heiss, wie die letzten Tage. JoMa machen sich auf zu einer Wanderung an einen kleinen See. Eine 3-köpfige Reitergruppe findet in Jo einen versierten Photographen. Zum Schluss des Fotoshoots werden JoMa auch noch zum Fotomodell. Schliesslich laufen den Amerikanern nicht täglich Schweizer Reisende über den Weg…
Der kleine See scheint noch recht kalt zu sein. Ein Fisch schwimmt etwas träge im Wasser umher. Kaulquappen sind keine zu sehen…

  • Unser erster Stellplatz im Yavapai Campground

Nach dem Znacht schaut sich Ma die nächsten Etappen an, um die notwendigen Reservierungen zu machen. «Oh nei, son än Schissdräck. So habe ich mir das nicht vorgestellt und so wollen wir auch nicht reisen.» Es ist einfach ALLES AUSGEBUCHT. So etwas haben wir noch nicht erlebt. Auch nicht letztes Jahr zur Hochsaison der grossen Nationalparks.

Mit Tricksen und Tüfteln kann Ma die nächsten 5 Übernachtungen buchen. Aber keine ist dort, wo wir eigentlich hinwollten… Morgen bleiben wir erst mal noch eine weitere Nacht hier.

 

 

 

 

 

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