Halesville Sanctuary: Heimische Fauna ganz nah…

Veröffentlicht in: Australien | 2

In Köln sagt man «üsselich» zu dem Wetter, das uns noch aus müden Augen draussen empfängt. Am liebsten würden wir keinen Schritt vor die Türe machen und uns wieder hinlegen. Doch das gilt nicht! Nach einem heissen Guten-Morgen-Kaffee und einem Zmüesli sieht die Welt doch schon (etwas) freundlicher aus.

Nichts ist älter als die Planung vom Vortag. Frei nach diesem Motto wird umgeplant. Anstelle von Camping und Wanderung im nassen Wald an einem Fluss und Wasserfall, entschliessen wir uns, zum «Healesville Sanctuary» zu fahren – ein Tipp von Iris, um Koalas sehen zu können.

  • Jo bereitet die erste Superbowl in Eneli vor
    Jo bereitet die erste Superbowl in Eneli vor

Der Weg dorthin kommt uns vor, wie eine Fahrt durch den «Forgotten World Highway». Grosse Bäume säumen die enge, kurvige und nebelige Strasse, die immer wieder in Wellen und Serpentinen hinauf und auch wieder hinab führt. Gerne lassen wir die Eiligen vorbei. An einem kleinen Rastplatz denken wir auch, direkt eine kleine Wanderung zu machen. Doch diese sind dann 9 km oder gleich 23 km lang. Weder noch sagen wir uns dazu.

 

Kaum sind wir in Healesville im Sanctuary angekommen, reisst auch schon die Wolkendecke auf und die Sonne lässt sich zum Sonntag blicken. 😉
Die Eintrittsgebühr von 106 AUD für zwei Erwachsene (um 63 CHF/EUR) ist zwar nicht ganz ohne, aber – wie wir später sehen – auf jeden Fall den Preis wert.

Direkt zu Beginn sehen wir schläfrige Koalas, wie sie nach einem Mahl ihren Mittagsschlaf halten. Im Sanctuary sind sehr viele der hier in Australien und Tasmanien heimischen Tiere zu beobachten. Das ist für uns ein hervorragender Einstieg in die Reise durch Australien!

  • Healesville Sanctuary

Von all den vielen heimischen Tieren, die wir sehen, gefällt uns der Lyrebird am besten. Erst kommt er uns wie ein kleiner Pfau vor. Doch als er seinen Schnabel öffnet, kommt lauthals eine ganze Symphonie an unterschiedlichen Gesängen und Tönen aus seiner Kehle. Der Lyrebird ist ein Vogel, der sogar Maschinengeräusche täuschend echt zu imitieren vermag.

  • Jo spielt mit dem Emu - hoffentlich ist der Autoschlüssel nicht in Gefahr!

Auch der kleine tasmanische Teufel beeindruckt uns sehr. Was für ein Gefauche und Geknurre und Geschrei aus diesen kleinen Tieren kommt.
Während einer kleinen Flugshow sehen wir bunte Papageien, beindruckende Falkeneulen und grosse Bussarde, die in der Lage sind mit einem Stein ein Emu-Ei zu öffnen. Sie schleudern Steine so oft aus ihrem Schnabel, bis das darunter liegende Ei zerbricht.

Im „Nachthaus“ bewundern wir den Bilby, ein putziges, nachtaktives, hasenähnliches Tier, ein sogenannter Kaninchennasenbeutler sowie zwei verschiedenfarbige Quolls (Tüpfelbeutelmarder).

Wie der Bilby zum australischen Osterhasen wurde
In Australien sind Hasen bzw. Kaninchen nicht sehr beliebt – zu sehr haben sich die durch europäische Siedler eingeführten Tiere vermehrt und viel Schaden angerichtet. Die Ostereier bringt deshalb in Australien der Bilby, ein kleines, putziges, hasenähnliches Tier mit einer langen Nase und grossen Ohren, das zur Gattung der Kaninchennasenbeutler gehört. Sehr praktisch ist das vor allem deshalb, weil der Bilby die Ostereier in seinem Beutel transportieren kann.

 

  • Superb Lyrebird

Bis auf Dingos gibt es in Australien keine ernstzunehmenden Jäger, die auch grosse Tiere reissen können. Der Quoll kommt noch als weiteres Raubtier in Betracht. Bis fast zur Schliessung des Sanctuarys geniessen wir die heimische Flora und Fauna.

 

Anschliessend machen wir uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz, da es langsam dunkler wird. An einem kleinen See am Stadtrand ist Camping leider verboten. Mitten im Wald, auf dem Parkplatz eines Trailheads, gefällt es uns nicht so recht. Wir entscheiden uns, zurück zum Zoo zu fahren und dort auf dem Parkplatz zu übernachten. Dort ist es (relativ) eben und es ist nicht mitten in der Pampa.

Als wir mit dem Znacht fertig sind und schon den Schwachstromkafi in den Bechern haben, kommt eine Aufsicht bei Eneli vorbei. Ma hat schon etwas Respekt und Bedenken, dass wir vom Parkplatz verwiesen werden. Doch die Zoo-Angestellten sind sehr nett und raten uns, doch ein paar Meter weiter entfernt zu parken. Hier genau unter den grossen «Gumtrees» kann es bei den erwarteten Sturmböen heute Nacht zu abbrechenden Ästen kommen. Ist ja Gott sei Dank nur gerade mal 10 m, die wir umparken sollten. Nach 3 Min. ist auch schon alles erledigt. JoMa können sich nun ihren täglichen Hausaufgaben widmen. Pünktlich um 21 Uhr beginnt hier das grosse Rauschen und Stürmen in den grossen Bäumen über uns. Wir sind froh, dass die Aufsicht uns gefunden hat.

Morgen brechen wir in grobe Richtung Melbourne auf, um dort Elisabeth & Martin, alte Freunde von Angelina & Norbert aus ihrer eigenen Australien Zeit, zu besuchen. Vielleicht kann hier Jo noch die eine oder andere Verbesserung in Eneli umsetzen.

Tasmanischer Teufel; es ist Fütterungszeit:

 

Superb Lyrebird, ein sehr lustiger Stimmenimmitator!

 

Echidna, mit Watschelgang und unglaublich langer Zunge, mit der sie im lockeren Boden nach Fressbarem suchen

 

 

 

 

 

 

2 Antworten

  1. Gaby

    In Victoria, Südaustralien und dem südlichen New South Wales habt Ihr auch gute Chancen, die herzigen Koalas in der Wildnis zu entdecken. Einfach einer muss immer Ausschau in die Baumkronen halten 😉 So haben wir oft am Wegrand „Wollkneuel“ in den Bäumen entdeckt.

  2. Heidi

    Koalas da bin ich wieder am Start. Muss einiges aufholen. Aber hier hat Schule und der ganz normale Alltag wieder angefangen..da hat es was gedauert🐨🐨🦘 bin wieder sehr gespannt was ihr alles schreiben werdet.

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