„The Prom“, Wilsons Promontory National Park

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Obwohl wir in der Nacht in der Quartierstrasse in Tecoma vor dem Haus von Sue und Steven, etwas «schepps» stehen, schlafen wir bestens. Der (Schlaf-)Platz in Eneli ist zwar kürzer und etwas enger als in Martha, aber mit Jo’s neuer Bettverlängerung nun ebenso gemütlich.
Vor der Abfahrt wird noch schnell ein Foto des Hauses gemacht, in dem Norbert & Angelinas vor 30 Jahren gelebt haben und Keanu seine ersten Schritte gemacht hat.

Bei einem hübsch gelegenen Spielplatz im Belgrave Lake Park machen wir es uns erst einmal mit Kafi und Zmorge gemütlich. Langsam füllt sich der Spielplatz mit jungen Vätern und Müttern, die mit ihren Kindern hier ein Weilchen entspannt verbringen möchten.

Bevor wir hier aufbrechen, schaut sich Jo das zischende Gasventil genauer an. Mal zischt Gas heraus, mal nicht; je nachdem, wie der Gasschlauch gebogen ist. Das kann doch so nicht sein. Ist es dann auch nicht. Jo fällt beim genaueren Betrachten auf, dass eine kleine schwarze Gummidichtung kaputt ist. Ma hat deswegen schon ein paar bange Momente ausgestanden! Hoffentlich bekommen wir so eine kleine Dichtung auch bald irgendwo. Nicht, dass wir einen neuen Gasschlauch kaufen müssen… Doch nein, kein neuer Schlauch, sondern in einem kleinen Zippbeutel lachen uns zwei neue Dichtungen an. «Das reparieren wir, wenn wir im Nationalpark, unserem heutigen Ziel, angekommen sind», denken sich die beiden.

Der Weg mit knapp 200 km ist schon eine ordentliche Etappe. Wer denkt, dass man es sich auf dem Beifahrersitz bequem machen kann und schon mal ein Nickerchen machen kann, hat sich geirrt. Es sind wahre Holper-Stolper-Strassen – man kommt sich vor, wie ein umgekehrter James Bond Martini: geschüttelt, nicht gerührt. Wir merken, dass es hier Ende Winter ist und viel geregnet hat. Es ist nicht heiss, sondern angenehm temperiert und die Wiesen stehen in einem satten Grün um uns herum.

  • Auf dem Weg zum "Prom", Wilsons Promontory National Park
    Auf dem Weg zum "Prom", Wilsons Promontory National Park

Der Tag wird grauer, die Wolken dunkler und schwerer. Immer öfter fallen Regenschauer aus ihnen heraus. Als wir am Nami so gegen 16 Uhr im Wilsons Promontory Nationalpark ankommen, möchten wir erst gar nicht aussteigen. Wir haben ganz nah am Meer die Campsite Nummer 470 bekommen. Im Sommer muss hier die Hölle los sein… Der Nationalpark ist ein beliebtes Ausflugsziel von Melbournern an Wochenenden und in der Ferienzeit. Er wird von ihnen liebevoll „The Prom“ genannt. Ja, die Aussies lieben Abkürzungen! Manchmal sprechen sie für uns in Rätseln – auch wenn wir mittlerweile ihren Slang etwas besser verstehen 😉

Jo kann, ohne einen Fuss nach draussen zu setzen, den Gasanschluss des Kochers zur Flasche wieder richten. Jetzt sollte es ohne Zischen und Sorgenfalten gehen. Tut es auch!

JoMa entschliessen sich, kurz vor der Abenddämmerung doch noch einen Strandspaziergang zu machen. Der Regen kommt und geht, wie es ihm gerade gefällt. Unten am Strand treffen die beiden auf Alex, der eigentlich aus Bayern kommt und jetzt mit seiner Familie in Stuttgart wohnt. Er ist hier, um am nächsten Wochenende am Sidney Marathon teilzunehmen. Jo mit seiner Wampe könnte höchstens einen Streckenposten machen. Alex möchte seine Frau, im wahrsten Sinne des Wortes, nicht länger im Regen stehen lassen. Vielleicht sieht man sich nochmals hier in der Gegend.

  • JoMa Selfie am Strand beim Tidal River im "Prom", Wilsons Promontory National Park
    JoMa Selfie am Strand beim Tidal River im "Prom", Wilsons Promontory National Park

JoMa drehen ihre Runde etwas weiter am Strand entlang. Langsam wird es dunkler und die ersten Wombats kommen als dämmerungsaktive Tiere zum Vorschein. Eifrig mümmeln sie an grünen Grashalmen und all der gleichen mehr.

 

Resteessen ist heute das Menu, zusammen mit einem gemischten Salat. Hhmm, wie fein. Später fallen JoMa schon fast die Augen zu. Der Abend ist kühl, windig und teilweise sehr regnerisch. Morgen Vormittag sollte es «etwas» besser sein. Ob wir dann einen weiteren Ausflug wagen können?

 

 

 

 

 

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