Nach dem Zmorge gelüstet es Torsten wieder nach einem guten Kafi mit einem Croissant. JoMa möchten etwas ihren Kleider- und Schuhschrank ergänzen, bzw. etwas ersetzen. Unsere Wege trennen sich an der Unterkunft; zum Zmittag werden wir uns schon wieder sehen!
Dort wo wir gestern am Nachtmarkt für Jo noch eine passende Wander-/Outdoor-Sandale gesehen haben, zieht es uns heute als erstes hin. Jo entscheidet sich für dieselbe Marke, die er jetzt schon hat, die aber leider zerschlissen ist; schliesslich hat das erste Paar schon gute 10 Jahre gehalten. Nur wird es diesmal ein graues, statt ein schwarzes Modell. Jo meint, dass es einen schönen, schlanken Fuss macht 😉
Auf der anderen Strassenseite gibt’s für den Herrn auch einen Bauchbeutelersatz. Sein jetziger, der in Kambodscha nach hartem Feilschen gekauft wurde, ist nicht so der Hit. Jetzt hoffen die beiden einen besseren Schnapp gemacht zu haben. Auch wenn die Strassen mit unzähligen Bekleidungsständen und Geschäften gesäumt sind, findet Ma leider nichts Passendes für sich. Weder Jacke, Shirt noch Schuhe…
In einem kleinen, von Frauen geführten ruhigen Café gönnen wir uns eine Verschnaufpause. Am Nebentisch sitzt ein ruhiges asiatisches Paar. «Guten Tag, aus welchen Land seid ihr beiden?» «Japan» Aha: «Kon’nichiwa». So kommen wir mit dem jungen Paar ins Gespräch. Sie kommen aus einer Kleinstadt mit 500’000 Einwohnern nur 1 Stunde von der Hauptstadt Tokio entfernt. Je länger die Unterhaltung dauert (beide sprechen sehr gut Englisch), je grösser wird bei JoMa der Wunsch, auch Japan zu bereisen. Er ist grosser Fussball Fan. Aus diesem Grund sind sie schon zusammen in Paris und London gewesen, um sich dort wichtige Fussballspiele live im Stadion anzuschauen. Voller Ehrfurcht hören sie, dass Ma in ihrer Jugend in der Schweizer Frauen Nati als Libero spielte. Mit einem traditionellen «Sayōnara» verabschieden wir uns von den beiden.
Zum Zmittag treffen sich JoMa mit Torsten in einem einfachen Streetfood-Restaurant.
Für Morgen interessieren wir uns für eine Tagestour ins «Dorf der Elefanten». Es ist ein Schutzgebiet für „ausgediente“ Waldarbeiter-Elefanten aus dem Norden von Laos. Die Anbieter gehen sehr respektvoll und liebevoll mit den mächtigen Tieren um. Für uns hört sich das gut an. Wir buchen später eine Tagestour. Nachdem Torsten bei seiner Kafipause schon bald eingeschlafen wäre, treffen wir ihn ausgeschlafen auf der Strasse.
Wenn wir morgen ins Dorf der Elefanten gehen, haben wir nur noch heute die Möglichkeit für einen ausgedehnten Stadtrundgang bis an das Ende der Landzunge, wo Mekong und Nam Khan River zusammenfliessen. Genau vor der Mündung, wo beide Flüsse zusammenfliessen, «legen wir vor lauter Erschöpfung» eine Pause ein. In gediegener und ruhiger Gelassenheit stärken wir uns mit Espresso und Tiramisu 😉
Gestern haben wir oben auf dem Tempelberg Jenny aus Ontario getroffen (ihr erinnert euch?). Sie hat uns von einem Platz am Mekong-Ufer erzählt, an dem sie beim Sonnenuntergang fast allein war und ihn so sehr gemütlich fotografieren und geniessen konnte. Dort zieht es uns auch hin. Und tatsächlich finden wir auch diese Stelle. Hier sind wir sogar nur zu dritt.
Als sich der Abendhimmel nach dem Sonnenuntergang Glutrot färbt, verspürt Torsten, nicht JoMa, eine leicht beginnende Leere in der Bauchgegend 😉 Für einen gemütlichen Gang über den Nachtmarkt reicht es noch aus. Trotz des grossen Warenangebots wird Ma auch hier für sich nicht fündig. Wir haben genug von dem feinen Essen, jetzt muss mal wieder was Einfaches her auf den Tisch. Das beliebte Streetfood-Restaurant, in dem wir schon vor 2 Tagen gut und günstig gegessen haben, ist unser Ziel.
Auch heute haben wir wieder Glück. Wir erwischen einen leeren Tisch. Kaum haben wir bestellt, sehen wir wie sich Kodai aus der Nähe von Suzuki, Japan, nach einem freien Platz umschaut. Wir sind zu dritt an einem 4-er Tisch. Kurze Rede, kurzer Sinn: Wir laden ihn ein, bei uns am Tisch Platz zu nehmen. «Kon’nichiwa», begrüssen wir ihn fröhlich. Kodai arbeitet als Software-Engineer bei einer grossen Elektronikfirma und hat 2 Wochen Ferien. Als er ein kurzes Video von uns allen für seinen Insta-Account macht, kommen wir natürlich nicht anheim, auch ein gemeinsames Foto für unser Reisetagebuch zu machen. Kodai fliegt morgen weiter nach Bangkok, um dort Silvester zu feiern. Dort soll es zum Jahreswechsel ein grosses Feuerwerk geben. Am Nachtmarkt verabschieden wir uns auch von ihm mit einem wohlgesinnten «Sayōnara».
Die Übersetzung des japanischen Textes auf seinem Insta-Post:
Ich teile mir einen Tisch mit einem Schweizer Paar und einem Deutschen.
Es ist ungefähr zwei Jahre her, seit sich dieses Paar von der Arbeit zurückgezogen hat und sie sind um die ganze Welt gereist, haben eine Auto gekauft und sind auf Roadtrips in Amerika und Australien gewesen. Das ist schön.
Jo’s latent versteckte Erkältung, die er seit ein paar Tagen mit sich herumschleppt, nimmt leider immer mehr an Fahrt auf. Hatte er am Morgen nur eine sexy Rauchstimme, die alle Frauen zum Dahinschmelzen bringt, fängt nun auch noch seine Nase an zu laufen. «So wird das nichts mit den dahinschmelzenden Damen», denkt er sich. Dafür umsorgt ihn Ma am Abend um so liebevoller. «Hoffentlich wird es bis morgen nicht noch schlimmer», denkt er sich…
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