Oscar, Freund des Hirsches

Veröffentlicht in: Asien, Indonesien | 2

Unser Zmorge-Angebot wechselt täglich. Gab es gestern Pancake mit Honig, gibt es heute Omlett mit Gemüse und schwarzem Kaffee. Um es klarzustellen: Heisses Wasser mit fein gemahlenem Bali-Kaffee zum selbst aufschütten. Gestern hatten wir den 3 in 1 Kaffee, sprich löslichen Kaffee mit Zucker und Kaffeeweisser. Diese Variante ist uns einfach zu süss. Egal wie man sie auch dosiert. Da schmeckt doch schwarzer Kaffee um Welten besser!

Mo_20250130__img_8618
Mo_20250130__img_8619
Mo_20250131__dsc03497
Mo_20250130__img_8586
Mo_20250130__img_8588
Mo_20250130__dsc03495
previous arrow
next arrow
 

 

Unser Silberschmiedekurs bei Wayan ar beginnt um 12 Uhr und soll 2 Stunden dauern. Aus diesem Grund sitzen wir ruhig und gelassen bis kurz vor Beginn noch hier am Tisch. Praktischerweise befindet sich sein Geschäft in 5 min. Gehdistanz von unserer Unterkunft entfernt. Noch hat Wayan ar eine Kursteilnehmerin aus den vorherigen 2 Stunden, die ihrem Ring noch die letzte Politur verleiht. Wir überlegen uns derweil, was wir anfertigen möchten. Ma stellt sich einen Ring mit einem drehbaren Innenring vor. Sozusagen zwei in eins. Jo möchte für Oscar, das erste Grosskind, seinem Namen entsprechend (Kombination aus irisch-gälisch os „Hirsch“ und carae/caraid „Freund“) einen Hirsch als Anhänger anfertigen. Schon gestern haben wir uns dafür im grossen WWW inspirieren lassen und auch eine passende Vorlage gefunden.

Mo_20250130__img_8611
Mo_20250130__img_8595
Mo_20250130__img_8596
Mo_20250130__img_8599
Mo_20250130__img_8598
Mo_20250130__img_7800
Mo_20250130__img_8604
Mo_20250130__img_8605
Mo_20250130__img_8606
Mo_20250130__img_8608
Mo_20250130__img_7813
Mo_20250130__img_7814
Mo_20250130__img_7816
Mo_20250130__img_7818
Mo_20250130__img_8616
previous arrow
next arrow
 

 

Jo’s erste Arbeit ist, diese Vorlage auf ein Blatt Papier zu zeichnen. Während er schon fast an dieser Aufgabe verzweifelt, schüttelt Ma das nur so aus dem Handgelenk. «Tja, gelernt ist gelernt», kommentiert sie selbstbewusst ihre Darstellung.

Jetzt muss das notwendige Silber geschmolzen und in entsprechende kleine Blöcke gegossen werden. Mittels Blasebalg und Benzinlötlampe schafft es Jo, diese Aufgabe zu erledigen. Gut, dass er am Morgen noch ein bisschen geturnt hat und seine steifen Beine etwas in Schwung gebracht hat.

Jetzt müssen die beiden Barren weiter in Form gebracht werden. Mehrmals werden die beiden Rohlinge durch eine Handmangel gedreht. Jo benötigt für seinen Hirschanhänger noch etwas mehr an Silber. Sonst wird der Anhänger zu dünn. Also wird sein Teil mit etwas Zugabe von weiterem Silber nochmals eingeschmolzen und wieder in einen Rohling gegossen.

Jetzt passt es und der Rohling ist nach dem Auswalzen immer noch dick genug. Anschliessend wird die Zeichnung mittels Fahrradkleber auf den Rohling vollflächig aufgeklebt. Mit einer kleinen Laubsäge muss nun der Kontur nach ausgesägt werden.

Ma walzt ihre beiden Stränge immer mehr aus, bis sie die passende Länge für einen Ring haben. Dann wird der äussere Ring auf ihre Fingergrösse gebogen und zusammengelötet. Vor dem Zusammenlöten des Inneren Rings wird dieser noch mittels feiner Hammerschläge verziert. Anschliessend wird auch der zweite Ring gebogen und zusammengelötet. Beim ersten Versuch lässt er sich nur schwerlich auf dem Aussenring drehen. Nach etwas Nacharbeit ist es so, wie es sein sollte.

Währenddessen ist Jo mit seiner Laubsägearbeit – nach dem drittem gerissenen Sägeblatt – auch fertig geworden. Es ist besser geworden als gedacht!

Während Ma ihren Doppelring auf Hochglanz poliert, feilt Jo noch etwas die Kanten glatt. Jetzt ist er mit Polieren dran. Als auch er endlich fertig ist, haben wir alle drei sichtlich grosse Freude an unseren Kreationen. Wayan ra, weil wir mittels seiner fachkundigen Hilfe unsere Schmuckstücke genauso geworden sind, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir, weil sie so überraschend schön geworden sind. Die 2 gebuchten Stunden haben wir locker fast um eine weitere Stunde überzogen. Für Oscars Hirschanhänger suchen wir uns zum Schluss noch eine passende Silberkette aus.

 

Hungrig steuern wir ein kleines Restaurant an. Leider wird da es etwas schwierig, etwas OHNE Knoblauch auf der Speisekarte zu finden. Aber die Balinesen sind sehr zuvorkommend und versuchen immer alles möglich zu machen.

Als wir zur Unterkunft gehen, sind wir froh, unsere Regenschirme dabei zu haben. Ohne diese wären wir reichlich nass geworden. Bis zum Znacht erledigen wir noch etwas Hirnarbeit für unser Reisetagebuch.

Morgen, an unserem letzten ganzen Tag hier in Ubud, möchten wir auf jeden Fall den Affenwald besuchen. Vielleicht liegt auch noch der Besuch im Museum drin. Das sehen wir, wenn es so weit ist…

 

 

 

 

 

2 Antworten

  1. Gisi

    Wow 🤩, ihr habt echt Talent! Und es macht Spass, eure Erlebnisse mitzulesen und sich durch die Fotos zu klicken!

    • Mo

      Liebe Gisi, es freut uns sehr, dass du Spass hast, unseren Blog zu lesen! Wir bleiben in Kontakt und sehen uns sicher mal persönlich, sobald wir wieder in der Schweiz sind, versprochen :-))

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert