Little Wild Horse Canyon

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Die vergangene Nacht war mit 8 Grad erstaunlich warm. Dies hätten wir von dieser Umgebung nicht angenommen. Für heute müssen wir uns keine Gedanken machen, wo wir zu stehen kommen. Im Fruita Campground im Capitol Reef Nationalpark ist für 2 Nächte gebucht. Obwohl es nur knapp 1 ½ Std. zu fahren sind, möchten wir nach dem Morgen Kafi aufbrechen. Vielleicht können wir ja noch eine interessante Wanderung durch einen der vielen Canyons unternehmen?

Jo kommt kurz mit Dave, unserem Nachbarn, ins Gespräch. Dabei erzählt er, wie die Reise weitergehen wird und über das freudige Ereignis, bald das erste Enkelkind in den Armen wiegen zu dürfen. Dave fragt Jo, ob sie kurz zusammen beten und er einen Segen aussprechen darf. So beten Dave und Jo für eine bessere Welt, möge dem Enkelkind ein sicheres und friedvolles Leben beschert sein und Frieden über die Welt kommen. Er segne Jo und seine Familie. Möge Gott uns beschützen.
Jo ist ganz gerührt ob dieser spontanen Geste!

  • Jo mit Father Dave nach dem Morgengebet

Kurz danach brechen wir zu einer Canyon-Wanderung auf. Ma hat sich die Ding Dang Canyon Wanderung ausgesucht. Im Visitor Center wird Jo darüber informiert, dass diese Wanderung schon recht «technischer Natur» sei und in den beiden Canyons dieser Rundwanderung noch Wasser stehen würde.
Es gibt eine Alternative: Den Little Wild Horse Canyon. Diese Rundwanderung wird uns auch von einer Angestellten als interessant empfohlen. Wenn wir zu wenig Zeit hätten für die ganze Rundwanderung (3-4 h), so sollen wir doch den rechten Canyon wählen, den Little Wild Horse Canyon.
Doch bevor es los geht, wird sich erst noch gestärkt – eine Superbowl wartet darauf, verschlungen zu werden.

Man soll es eigentlich nicht glauben, dass es in einer so trockenen Landschaft so viele grosse und grüne Bäume gibt. Der relativ breite Canyon-Grund windet sich und wird an einigen Stellen enger und dann wieder etwas breiter.

 

Nach der engen Stelle, an der wir nur noch einzeln hintereinander gehen können und auch noch über einen eingeklemmten runden Felsbrocken klettern müssen beschliessen wir umzukehren. Dass dieser Canyon überhaupt begehbar ist, erstaunt uns schon sehr. Ungewohnt halt…

  • Der Little Wilde Horse Canyon wird immer schmaler....

Wir fahren heute den ganzen Weg, ca. 40 Meilen wieder retour und kommen auch wieder in Hanksville zum Tanken und Einkaufen vorbei. Wie von Collins, dem Inhaber, versprochen, ist er mittlerweile mit frischer Ware beliefert worden.

  • Die eigentümliche Landschaft hier in Utah. Auf dem Weg zum Fruita Campground, Capitol Reef

Schliesslich erreichen wir den Capitol Reef Nationalpark. Je näher wir dem Campground kommen, um so mehr Autos, Vans und WoMos stehen rechts und links am Strassenrand gequetscht. Auch wir werden uns morgen zu einer Wanderung dort platzieren müssen. Im Campground angekommen sehen wir, dass wir einen Stellplatz haben, in dem gut 2, notfalls auch 3 Autos von Marthas Grösse Platz hätten. Manche mit Trailer benötigen auch diesen Platz. Da es jedoch bei der Online-Reservierung nicht ersichtlich ist, wie gross/breit ein Platz ist, kommt es einer Lotterie gleich, wer welchen Platz erwischt.

Morgen müssen wir zügeln. Diesen Stellplatz konnten wir nur für eine Nacht reservieren. Doch leider haben wir nur noch einen Zeltplatz erwischt. Da müssen wir wohl oder übel auf dem Parkplatz der Zelter übernachten. Ob dies wohl toleriert wird?

Jo wird heute schon die ganze Zeit von Kopfweh geplagt. Er muss sich etwas hinlegen. Auch wenn es ein sonniger warmer Tag ist.

«Vielleicht findet sich ja jemand, mit dem wir Morgen einen der grossen Stellplätze teilen können?» denken sich JoMa. Das wäre eine feine Sache. Wir sehen, wie ein kleiner 85er VW-Bus herumfährt und den gleichen Gedanken für heute hat. Als Jo ihm Platz in unseren Stellplatz anbieten möchte, ist er schon mit Markus & Ariane einig geworden. Jo’s „german accent“ ist wohl wieder auffällig geworden, als ihn Ariane fragt, woher wir denn kommen. „Switzerland“, antwortet er wie immer. Dann kann auch deutsch gesprochen werden, als Markus meint, dass sie aus Deutschland und im speziellen aus Köln kommen…
Ja, das ist ja mal wieder ein Zufall. Als Jo fragt, ob wir denn morgen ihren Platz teilen können, ist das eine Selbstverständlichkeit für die beiden.

Nach dem Znacht gesellen sich JoMa um Markus & Arianes Lagerfeuer herum. Die beiden sind wirklich Vielreisende. Wenn man Ariane zuhört, glaubt man, dass sie eigentlich nur auf Reise sind. Markus ist zusammen mit seinem Bruder selbständig im Software-Bereich und sie ist Professorin für Erziehungswissenschaften an der Uni in Göttingen, wo sie auch beide wohnen. Dort gehen seit Corona viele Vorlesungen online und für Markus ist es keine Schwierigkeit, von überall auf der Welt zu arbeiten. Da haben er und Ma eine Gemeinsamkeit. Internet und ein funktionierendes Arbeitskischtli reichen da völlig aus. Als gebürtiger Kölner hat er mit Jo naturgemäss so einige Gemeinsamkeiten 

Ein die amerikanischen Nachbarn mit dem 85er VW-Bus gesellen sich später zu uns um das Lagerfeuer und laden uns alle zu einem kleinen „Cinnamon Wiskey“ ein. Dieser schmeckt eher wie ein Likör, als nach einem Wiskey. Ihr alter VW-Bus hat schon knapp 400’000 Meilen (!!!) auf dem Tacho. Allerdings haben sie vor einiger Zeit den recht langsamen 54 PS VW-Bus Motor ersetzen und den VW-Bus zu einer Rennrakete mit einem 240 PS Turbolader Motor umbauen lassen. So brauchen sie keine Angst mehr vor den grossen Trucks zu haben…

Als es späte Nacht wird, krabbeln JoMa in Marthas Bauch, um sich für morgen auszuschlafen. Sich frühzeitig einen Parkplatz ergattern ist morgen oberstes Gebot!

 

 

 

 

 

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