Regenzeit-Regentag in Munduk

Veröffentlicht in: Asien, Indonesien | 0

«Es kommt immer wieder zwischendurch Regen», meint Ma heute beim Zmorge.

Jo geht es wieder besser. Diese komischen Macadamia Nüsse haben ihm gestern arg auf den Magen geschlagen. Ma hat diese zur Sicherheit entsorgt. Zum Frühstück wagt sich Jo an einen Banana Pancake, der ihm auch gut tut!

Wir entschliessen uns, uns jetzt nach dem Zmorge auf die Socken zu machen, um auf der anderen Talseite das eigentliche Bergdorf Munduk etwas zu erkunden. Jetzt sieht es noch einigermassen trocken aus. Heute möchte Ma, statt wie sonst Jo, den Rucksack tragen (geneigte LeserInnen lesen zwischen den Zeilen…). So soll es sein.

Wir wissen, dass es wie Diheime entweder rauf oder runter geht. Nur sind hier die geteerten Wege schlüpfrig vom ewigen grünen Moos, das bei diesem Klima bestens wächst und gedeiht. Vorsichtig, in kleinen Trippelschritten, wagen wir uns vor- bzw. abwärts. Auch wenn die andere Talseite keine 500 m Luftlinie entfernt ist, müssen wir gut 100 m runter um dann auch später wieder rauf zu spazieren. Vielleicht wären wir besser andersrum gegangen, auf der vielbefahrenen Hauptstrasse runter und auf dem kleinen rutschigen Strässchen wieder rauf? Nachher ist man immer klüger…

Auch auf den kleinen schmalen Wegen kreuzen unseren Weg immer wieder Einheimische auf ihren kleinen Rollern. Heute kommen uns besonders viele weissgekleidete Teenager im Schulalter entgegen. Und immer wieder kommen kurze Regenschauer vom Himmel. Entweder finden wir unter einem Dachvorsprung einen Unterstand oder wir zücken kurz den Regenschirm, der heute eh unser ständiger Begleiter ist.

In einem kleinen Hühnerhaus sehen wir einen wahrhaftigen Sumo-Ringer unter den Hähnen. So einen grossen, mächtigen Hahn haben wir noch nirgends gesehen.

Etwas abseits des Dorfes sind die Häuser eher einfach und mit einem Sammelsurium aus Wellblech gedeckt und eher ärmlich als ansehbar.

Mo_20250208__img_7859 2
Mo_20250208__img_7862 2
Mo_20250208__img_9148
Mo_20250208__img_9149
Mo_20250208__img_9150
Mo_20250208__img_7864 2
Mo_20250208__img_9151
Mo_20250208__img_9152
Mo_20250208__img_9155
Mo_20250208__img_9156
Mo_20250208__img_9160
Mo_20250208__img_9153
Mo_20250208__dsc03825
Mo_20250208__dsc03826
Mo_20250208__img_9164
Mo_20250208__img_9158
Mo_20250208__img_9163
previous arrow
next arrow
 

 

Nur mit Mühe finden wir ein offenes kleines Restaurant. Im Warung Genitri wird Jo mit einer köstlichen, leichten Gemüsesuppe überrascht. Hier wird uns auch nach einer Frage, warum so viele junge Teenager in weiss auf ihren Rollern unterwegs sind gesagt, dass die letzten beiden Tage in den Schulen Zeremonien abgehalten wurden. Aha, jetzt sind wir wieder etwas schlauer.

Wir wollen noch etwas von Munduk sehen und schlendern der «Hauptstrasse» entlang. Wir kommen an der Tankstelle sowie am Gemüse und Obstladen der Ortschaft vorbei. Natürlich gibt es auch hier noch weitere kleine Geschäfte des täglichen Lebens und einige kleinere Garküchen, sowie Rollerverleih und Restaurants. Doch nach gut 100 m scheint das Dorf langsam zu Ende. Wir drehen, mit einem Blick zum Himmel, aus dem auch immer wieder ein paar Regentropfen fallen, um nochmals ein kleines Café aufzusuchen. Kaum sitzen wir im «Eco Café 2» am Tisch und möchten die Aussicht geniessen, kommt auch schon eine weitere Sturzflut vom Himmel. Unsere neuen Tischnachbarn sind Mutter und Tochter aus Hamburg die eine 2-monatige Reise durch Südostasien und Bali unternehmen. Auch hier lässt sich Jo, seinem angeschlagenen Magen zuliebe, von einer leckeren Gemüsesuppe verwöhnen.

Mo_20250208__img_9166
Mo_20250208__img_9167
Mo_20250208__img_9169
Mo_20250208__img_9172
Mo_20250208__img_9170
Mo_20250208__img_9174
Mo_20250208__img_9175
Mo_20250208__img_9177
Mo_20250208__dsc03827
Mo_20250208__img_9178
Mo_20250208__img_9179
Mo_20250208__img_9182
Mo_20250208__dsc03835
Mo_20250208__dsc03838
Mo_20250208__img_9186
Mo_20250208__img_9187
Mo_20250208__img_9188
Mo_20250208__img_7866 2
previous arrow
next arrow
 

 

Schon die ganze Zeit über hören wir wieder die Gamelan-Musik; diesmal ganz in der Nähe und nicht quer über das Tal. Im Café erfahren wir, wie wir dort hin kommen und dass wir als Zuhörer/Zuschauer willkommen wären. Es ist nicht weit. Ein paar Gässchen runter, ums Haus und schon sind wir da: Es ist eine Gamelan-Schule. Jungs im Alter von 8-14 üben zusammen unter Anleitung eines Lehrers.

Gamelan ist der Begriff sowohl für ein traditionelles indonesisches Schlagzeugorchester als der auch für Oberbegriff die verwendeten Musikinstrumente. Das Ensemble besteht hauptsächlich aus kunstvollen, perkussiven Instrumenten aus handgeschmiedetem Metall und umfasst typischerweise Xylophone, Gongs, Gong-Chimes, Trommeln, Becken, Streichinstrumente und Bambusflöten.

Die Gamelan-Musik folgt genauen Regeln und Techniken in Bezug auf Stimmung, Layout, rhythmische und metrische Muster und Performance. Zum Beispiel wird die Melodie gleichzeitig von einer Gruppe von Instrumenten gespielt und mehrere Instrumente können ineinandergreifende Teile spielen, um einen einzigen Rhythmus zu bilden.

Die Musik wird von Männern, Frauen und Kindern jeden Alters gespielt und wird typischerweise in religiösen Ritualen, Zeremonien, traditionellem Theater, Festivals und Konzerten aufgeführt. Es wird auch für die Musiktherapie verwendet und wird als Ausdrucksmittel und als Möglichkeit angesehen, eine Verbindung zwischen Menschen und dem Universum herzustellen.

Gamelan ist ein wesentlicher Bestandteil der indonesischen Identität, die Jahrhunderte zurückreicht; archäologische Beweise für die Praxis wurden in den Reliefskulpturen des Borobudur-Tempels aus dem achten Jahrhundert gefunden.

Gamelan ist eine wichtige Quelle des Nationalstolzes und wird weiterhin von Generation zu Generation durch informelle und formale Bildung weitergegeben, auch in der Schule und nach der Schule.

 

 

Wir warten noch ein oder zwei weitere Regengüsse ab, bevor wir uns auf den Heimweg machen. Auch wenn uns nicht ganz wohl bei der Sache ist, sind wir jetzt auf der Hauptstrasse nach und von Munduk unterwegs. Wir haben keine Lust mehr auf diese schmalen, steilen, schlüpfrigen Wege, die heute auch noch voller kläffender Hunde sind.

Haben wir gestern unserem Gastgeber Herrn Made noch absagen müssen, die von ihm extra organisierte Durian Frucht zu essen, probieren wir heute mutig von dieser einzigartiger Frucht.

Mo_20250208__img_9192
Mo_20250208__img_9193
Mo_20250208__img_9191
Mo_20250208__img_9194
Mo_20250208__img_9196
previous arrow
next arrow
 

 

Die Durian, auch „Königin der Früchte“ genannt, stammt aus Südostasien und ist bekannt für ihren intensiven Geruch, der an faule Zwiebeln oder Käse erinnert. Ihr cremiges, gelbliches Fruchtfleisch schmeckt süss mit einer Mischung aus Vanille, Mandel und Zwiebel. Sie ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien. Trotz ihres Nährwerts ist sie in vielen öffentlichen Verkehrsmitteln und Hotels wegen des starken Geruchs verboten. Die Frucht wächst auf grossen Bäumen und hat eine Schale mit grossen harten Stacheln, die schon fast an Dornen erinnern. Sie enthält viel Schwefel, weshalb sie nicht mit Alkohol kombiniert werden sollte.

Als wir sie kosten, wissen wir um all diese Vorsichtsmassnahmen wegen des Geruchs, der uns jedoch mehr an einen älteren Komposthaufen erinnert als an Zwiebeln und Käse. Während wir unsere Hausaufgaben machen, fällt immer mehr Regen vom Himmel.

Marc und Alissia schicken uns per WhatsApp Fotos von Nusa Ceningan, wo sie gerade am sonnigen Strand unter blauem Himmel sind.  Wir können nur hoffen, dass unsere nächste Station beim Nationalpark im Nordwesten von Bali auch mit besserem Wetter auf uns wartet.

Während wir später noch weitere Hausaufgaben machen, kommt nochmal ein richtig ordentlicher Gutsch Wasser vom Himmel. Wir sind froh, haben wir ein festes Dach über dem Kopf, was wir in Laos nicht immer hatten…

Morgen um 10 Uhr kommt uns der Fahrer der nächsten Unterkunft hier abholen. Vielleicht lohnt es sich ja, den einen oder anderen Zwischenstopp während der Fahrt nach Pejarakan zu machen.

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert