Wie gedacht kommen wir recht früh am Morgen los. Na ja halb zehn, nicht gerade wahnsinnig früh 😉
Die grünen Felder die Ma’s Interesse schon auf der Hinfahrt geweckt haben, stellen sich heute auf der Rückfahrt als Baumwollfelder heraus. Ein Augenschein zeigt noch relativ kleine Pflanzen, die gerade zu blühen beginnen. Wieder was dazu gelernt! An der Sumo Plantage stibitzt Jo vier pralle, gelbe und reife Früchte, die sich dann aber leider als hundskumune Orangen herausstellen. Ma’s strengem Blick und ermahnenden Worten folgend, wird nicht nochmal einmal etwas stibitzt.
Heute führt uns der Weg in einem Bogen zurück in die Nähe von Canberra. Dort soll morgen in der Gen-Tech Garage (was für ein Name!) der quietschende Kompressor der Klimaanlage ausgetauscht werden. Den ersten Teil der knapp 330 km befahren wir nun schon zum vierten Mal: Die Strecke von und nach Leeton haben wir in den letzten Tagen öfters gemacht. Fahrt und Strecke sind eigentlich eher langweilig. Zum einen gibt es keine grosse landschaftliche Abwechselung, zum anderen sind wir fast immer allein unterwegs. Wobei das mit der eintönigen Landschaft auf diesem Kontinent noch öfters vorkommen wird – Down Under ist halt flach und trocken. Es gibt nur sehr wenig Berge und die sind alle auch nicht sehr hoch.
In Wagga Wagga (der Ort heisst wirklich so!) machen wir einen Mittagsstopp, was sich heute aber als nicht so einfach herausstellt. Wir hätten gerne ein schattiges Plätzchen, etwas Wasser zum Spülen und ein WC in der Nähe. Die ersten beiden parkähnlichen Rastplätze haben nichts dergleichen zu bieten. Jo’s anvisierter Showground leider auch nicht. Hier schlägt gerade der Circus Moscow seine Zelte auf. Der Campground zum Showground ist geschlossen. Wahrscheinlich von den Circus Mitarbeitern belegt… Die Laune in Eneli ist jetzt nicht die beste. Doch an einem kleinen Kinderspielplatz gibt es alles, was das (JoMa- und Kinder-)Herz begehrt. Hier können wir es uns gut gehen lassen. Ausserdem ist es auch ziemlich genau auf halber Strecke. In zwei Stunden sollten wir am Woolgarlo Campground am Burrinjuk Lake bzw. Zufluss des Yass River in den Murrumbidgee River ankommen.
Auf den letzten 12 km Schotterpiste durch Weideland geht es ein paar Höhenmeter bis zum Ufer des Stausees hinab. Gleich hier geht der Yass River in den Murrumbidgee River über, der uns jetzt schon so einige Tage begleitet…
Leider sieht es beim Woolgarlo „Leisure Resort“ etwas trostlos aus. Das einsame Resort ist zwar relativ gross, auf einer Landzunge gelegen, besteht aber hauptsächlich aus einfach zusammengezimmerten Wochenend- oder Permanent-Wohnwagenhäuschen und einen unebenen Campground. Dafür direkt am See. Oder fast. So wie es aussieht herrschten hier auch schon ganz andere Pegelstände. Jetzt hat es ein breites, trockenes, steiniges Ufer.
Nach einem kühlen Bier machen wir uns auf eine kleine Spazierrunde am Ufer entlang. Pelikane starten und landen immer wieder in der Nähe. Ein paar leere Campingstühle stehen einsam und verlassen am Ufer und zeugen davon, dass es hier wohl Fischer gibt, die sich hier wohl ein wenig langweilen…
Zurück bei Eneli bereitet Ma auch schon bald das Znacht. Dabei kommt immer mehr Wind auf, der dann doch etwas kühl an den Beinen ist und uns bald von draussen in die windgeschützte Eneli drängt.
Morgen wollen wir wirklich früh los, schliesslich öffnet die Garage ihr Pforten schon um 8 Uhr. Und es sind noch knapp 1 ½ Stunden zu fahren…
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