Noch bevor wir uns von Krista verabschieden (sie ist Lehrerin und die Pflicht ruft), quillt Jo’s Telefon vor Geburtstagsglückwünschen über.
Der Geburtstagskuchen steht mit brennenden Kerzen auf dem Tisch und wartet nur auf einen kräftigen Atem! Nichts leichter als das für das nun wieder ein Jahr älteres Geburtstagskind. Später muss auch Matthias mit Pip zur Arbeit aufbrechen. Noch vor dem Zoom laufen die Vorbereitungen zur späteren Abfahrt auf Hochtouren. Wie immer an diesen Tagen und Gelegenheiten nutzen JoMa das WLAN bis zur letzten Sekunde vor dem Aufbruch.
Heute liegt noch eine grosse Tagestour an. Sicherlich werden es gut 5-6 Std. Der HW90 ist weiterhin unsere Strasse, der wir weiter folgen. Es verspricht ein sonnig warmer Tag zu werden, wir schlängeln uns durch die weite leere Landschaft. Kurz vor der Hälfte der Tagesetappe tauchen die Städte Laurel und Billings wie aus dem Nichts auf. Die Stadtbilder der beiden Städte werden durch die Schwerindustrie der Minengesellschaften geprägt. Ausserdem besitzt Billings einen nationalen Flughafen mit Verbindungen zu den grossen Internationalen Flughäfen. Warum Billings eine Boomtown ist, erschliesst sich JoMa nicht wirklich. Innerhalb von drei Jahren hat die Bevölkerung von 172’000 auf knapp 180’000 zugenommen.
Nicht weit hinter Billings kommen wir am berühmten «Little Big Horn Battlefield» vorbei. Über dieses Ereignis ranken sich viele Mythen und Geschichten. Wer genaues wissen möchte findet weitere Infos unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_am_Little_Bighorn. Hier eine kurze Zusammenfassung über diese Schlacht:
Grundsätzlich handelte es sich dabei nur um ein örtlich begrenztes Vorhutgeplänkel, ausgetragen von allenfalls 2500 Kombattanten, das auf den weiteren Verlauf der Strafexpedition (militärisch) keine negativen Auswirkungen hatte. In vermutlich weniger als einer Stunde hatten die Sioux, Arapaho und Cheyenne diesen Kampf in den Hügeln für sich entschieden, aber dabei wohl selbst hohe Verluste erlitten. Die volle Verantwortung für das Desaster vom 25. Juni 1876 ist laut dem Bericht General Terrys ausschliesslich Custer zuzuschreiben. Er hatte ohne vorherige sorgfältige Aufklärung seine Streitmacht aufgesplittert und zu weit auseinandergezogen, sodass eine Flankendeckung und rasche gegenseitige Unterstützung der Bataillone nicht mehr gegeben war. Seine Risikofreude und Neigung zu Spontanentscheidungen, die im Sezessionskrieg seine grosse Stärke als Reiterführer gewesen war, kosteten ihn am Little Bighorn das Leben. Auch Archäologen konnten den Ablauf der Schlacht rekonstruieren und bestätigten Custers schwere strategische Fehler. Selbst seine Förderer Sherman und Sheridan kritisierten später Custers überhastete und unbedachte Vorgangsweise.
Leider haben wir heute keine Zeit, uns diesen geschichtsträchtigen Ort näher anzusehen. Wir sollten noch vor Sonnenuntergang an unserem heutigen Ziel, dem Red Shale Campground, ankommen. Was dann leider doch nicht mehr ganz klappt – es dunkelt schon, als wir über eine Holperpiste ankommen. Dieser kleine Campground wird gerade von Jägern genutzt. Als wir einen Platz suchen, fahren wir an welchen vorbei, die gerade ihre erlegte Beute zerlegen. Unser Platz ist am Rand und schön gelegen.
Morgen möchten wir das Monument von Mt. Rushmore bestaunen…
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