Wai-O-Tapu Thermal Wonderland & Rotorua

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Früh verlassen wir den nicht ganz so gastlichen Campground, um Richtung Rotorua an zusteuern. Auf dem Weg zu dieser Stadt liegt das WAI-O-TAPU, das neuseeländische „Thermal Wonderland“ als Zwischenziel am Wegesrand. Das Wai-O-Tapu ist ein Gebiet mit geothermischer Aktivität in Neuseeland.

  • Champagne Pool
    Champagne Pool

Das Wai-O-Tapu (maori für heilige Wasser) genannte Thermalgebiet entstand vor etwa 160.000 Jahren und liegt am Rand der riesigen Caldera. (Eine Caldera entsteht in erster Linie durch einen teilweisen Kollaps eines Vulkangebäudes zum Ende einer grossen Eruption.) Das gesamte Gebiet ist übersät mit in sich zusammen gestürzten Kratern, heissen und kalten Seen, Schlammtümpeln und Dampfaustrittsstellen (Fumarolen). Besonders bemerkenswert sind die mineralischen Farbtupfer in gelb, orange, weiss, grün, purpurn, rot, braun, sowie schwarz. Überall qualmt und zischt es aus dem heissen Boden. Wir spüren, wie die Wärme vom Boden hochsteigt und die Schwefeldämpfe sich in unseren Nasen festsetzen (dieser Geruch wird uns heute fast den ganzen Tag begleiten…). Am Ende des Wai-O-Tapu kommen wir an einen kleinen giftgelbgrünen See. Hier starten JoMa einen internen Farbwettstreit mit dem See.

Maorikultur in Rotorua
Maorikultur in Rotorua

Nach einer kleinen Stärkung geht’s endlich weiter nach Rotorua. Mit der Fahrt nach Rotorua betreten wir auch das eigentliche Maori Kernland. Von hier aus strömten die Maori nach ihrer Eroberung auf die Inseln.
Was mir bis jetzt allerdings verborgen blieb, war, dass für Rotorua auch der permanente Schwefelgeruch typisch ist. Und ich dachte, ich kann mal tief durchatmen… Dafür werden die meisten Häuser Rotoruas durch Erdwärme geheizt, was jetzt mal ein durchaus positiver Aspekt ist. Wegen seiner heissen Quellen, die über die ganze Stadt verteilt sind, ist Rotorua auch ein privilegierter Kurort. Hiervon, und noch von Vielem mehr, weiss das ehemaligen Badehaus, das heutigen Museum zu berichten. Hier gibt es noch richtige Badezimmer zu bestaunen. Die im Boden eingelassenen Wannen wurden durch die Erdwärme unterirdisch beheizt. Die damalige Bausubstanz hat den heissen Schwefeldämfen nicht lange standhalten können, so dass schon nach 4 Jahren erste Badezimmer unbrauchbar wurden. In den angrenzenden Gouverneur Gardens, die seiner Zeit von den Maori der Menschheit der ganzen Welt gestiftet wurden, sind an verschiedenen Orten öffentliche Heisswasserquellen zugänglich. Doch in der Hauptsache dienen die Gärten der körperlichen Ertüchtigung durch Crocket und Boccia. Die königlichen Gartenmitarbeiter ihrer Majestät Elizabeth II würden sich vor Demut vor dieser Pracht und Akkuratesse verneigen. Hier werden die Rasenflächen besser als die heiligen von Wimbledon gepflegt. Wegen der Schlechtwetterwarnung blieb ich im Verborgenen, sonst wäre ich mit zur EAT STREET am Lake Rotorua gegangen. Da hätte ich schon das eine oder andere Chicken Wing für mich gefunden…

Fressmeile
Fressmeile

Nur gut dass unser Campground am Blue Lake und daher etwas ausserhalb liegt, so dass wir hier verschnaufen können. Damit will ich dann auch gleich mal anfangen.

Regen, der auf Winnie einprasselte, weckte uns am morgen. Nach einer kurzen Stammessitzung beschlossen wir, statt durch den Regen zu fahren, nochmals hier zu übernachten. Schön dass dieser Campground eine etwas gehobene Ausstattung hat, so dass das Zmörgelen genüsslich ausfiel. Es sah nach Besserwetter aus, so dachten wir uns doch mal Rototrua Stadt zu erkunden. Doch kaum wollten wir am Parkplatz hinter dem Museum aussteigen, fing es schon wieder an zu regnen. Daher durften JoMa auch auf meine Begleitung verzichten.

  • Museum bzw. ehemaliges Kur-Badehaus in Rotorua
    Museum bzw. ehemaliges Kur-Badehaus in Rotorua

Die beiden schlenderten mehr oder weniger gemütlich vom Seeufer aus bis zur Innenstadt. Danach entlang bis zur St. Faiths Church in Ohenimutu. Eine anglikanischen Kirche, welche auch gleichzeitig die Maori Kultur mit einander verbindet. Von aussen sieht sie wie eine normale christliche Kirche aus, im Innenraum ist maorische Kultur ein tragendes Element. In maorischer Kultur verzierte Kirchenbänke, Malereien am Deckengebälk, Wandverkleidungen aus Holz und Flachs mit Symbolik über Wind, Wasser, Erde und geistige Inspiration. In einem Seitenschiff ist ein grosses Fenster, in dem Jesus Christus in einer Maoritracht eingraviert ist. Je nach Blickwinkel, meint man ihn über den See gehen zu sehen. Durch ein Kruzifix im Altarraum wird hier sogar der Bogen zur katholischen Kirche gespannt. Im Aussengelände der Kirche sind Soldaten, die dem 28. Maori Bataillon angehörten, in erhöhten Grabanlagen beerdigt. Diese Soldaten fielen in den verschiedenen Kriegen, an denen sich neuseeländische Soldaten beteiligten. Auch dieses ganze Areal steht unter Dampf und heisser brodelnder Erde. Daher wurden diese Grabanlagen auch nicht in die Erde versenkt. Zum Zvieri zog es die beiden zu Kaffee und Kuchen ins Museums Café. Damit auch ich nochmal etwas für meinen Bauch bekomme, fuhren wir dann noch go poschte. Den Nachmittag regnete es mehr oder weniger in Strömen. Während ich im warmen Winnie blieb, machten JoMa Hausarbeit und Znacht. Durch das monotone Prasseln des Regens tief und fest eingeschlafen, erwachte ich auch dann nicht, als für alle Bettzeit war.

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