Stewart Island

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Am frühen Nachmittag kamen wir in der Küstenstadt Bluff an. Dieses Städtchen ist eine typische Hafenstadt, in dem der Hafen das prägende Bild ist. Trotz Hafen und der langen Tradition ist Bluff ein sterbender Ort. Der Aussichtspunkt über der Stadt (218 m) gibt einem einen guten Überblick. Der Campground hier ist eher ein unpersönlicher Aufenthaltsort als Campingplatz. Für eine Übernachtung ist es ganz OK. In der Nacht, als wir alle unseren Schönheitsschlaf frönten, fing es an zu regnen. So merkten wir auch, dass Winnie nicht mehr ganz dicht ist. Genau über Ma`s Kopf tropfte es rein. Unser Messbecher verhalf uns hier zu einer guten Notlösung.
Am anderen Morgen galt es, alles für die Überfahrt nach Stewart Island vorzubereiten. Winnie gaben wir in die Obhut der Hafenbehörde. Am Schalter sagte uns die freundliche Angestellte, dass die Überfahrt etwas „quite bumpy“ sein würde. Aus der Hafenbucht heraus wurde es dann auch etwas „more bumpy“. Um uns herum gab es 3-4 Meter hohe Wellen, so dass ich mich besser in Ma`s Manteltasche verkroch. Hier war es schon warm, und ich vor Übelkeit geschützt.

Es regnet und schaukelt! Da verkrieche ich mich lieber...
Es regnet und schaukelt! Da verkrieche ich mich lieber…

Insgesamt dauerte die Schaukelei eine laaange Stunde. Nicht jeder hat dies mit seemännischer Leichtigkeit nehmen können…

Endlich auf Stewart Island angelegt, ging es auch schon bald zum Stewart Island Backpacker. Was für eine herbe Enttäuschung. Eine kleine Kammer nur mit Bett und sonst nichts. Kein Nagel oder Haken in der Wand, an dem etwas aufzuhängen ist. Auch sonst ist es nicht die Nummer eins unter den bisherigen Übernachtungsmöglichkeiten.
Nachdem JoMa im örtlichen Lädeli etwas für Leib und Magen erstanden, ging es auf eine erste Erkundungstour. Oban mit ca. 400 Ew. ist die einzige Ortschaft auf Stewart Island. Früher lebten die Menschen hier von einer Goldmine, Bäume fällen, Bootsbau und vom Fischfang. Heutzutage leben die Menschen hier vom Tourismus oder grössten Teils vom Fischfang. Das Wetter hat an ca. 265 Tagen im Jahr Regen zu bieten. In Oban ca. 1.600 mm/Jahr bis zu 5.000 mm/Jahr im Süden und Westen.

  • Fähre von Bluff nach Oban, Stewart Island
    Fähre von Bluff nach Oban, Stewart Island

Der erste short walk ging bis zum Ackers Point. Dort hatte es zwar keine Pinguine, und auch nur ein träges Seelöwenmännchen, dafür kreuzten einige Albatrosse am Himmel bzw. kanpp über dem Meer. Wie immer bieten diese Vögel ein eindrückliches Schauspiel am Himmel.

Eine Erkundungstour auf Ulva Island stand am anderen Tag an. Ulva Island war der mit 1899 eines der ersten Naturreservarte. Früher hatte es eine Schule und ein Post Office. Hiervon zeugt heute noch die Post Office Bay. Mit einem Wassertaxi setzten wir diesmal bei ruhiger See zu einer 7 minütigen Überfahrt an.

  • Mit Jo auf Wanderschaft...
    Mit Jo auf Wanderschaft...

Hier auf Ulfa Island soll es tagsüber neben vielen Vögeln auch Kiwis zu beobachten geben. Zu sehen bekamen wir erst eine Möve als Empfangskomitee. Von der Vogelwelt gab es neben dem Stewart Island Robin, den Stewart Island Weka (flugunfähig), den South Island Saddlebeck, den Oystercatcher, den Fantail, den Tui, die Pigeon (grosse Taube), den Kaka (Papageienart) zu sehen. Hören konnten wir vor allen dingen den kleinen grey warbler. Leider zeigten sich keiner der ca. 30-40 Stewart Island brown Kiwis, noch die heimische Eulenart der Morepork. Dafür hatten die Wekas am Strand einen grossen Auftritt.

Etwas müde geworden, gönnte ich mir mit Jo eine Mittagspause am Strand mit Sonnenschein. Mit dem Wassertaxi ging es wieder zurück nach Stewart Island.

Unser letzter Tag hier auf Stewart Island ging gemütlich und unspektakulär zu ende. Ich gönnte mir einen Ruhetag, während JoMa einen walk „rechtsrum“ von Oban machten. Dieser ging an der Küste an einigen schönen Buchten entlang. Auch wenn der Name nicht sonderlich touristisch und froh lockend klingen mag ist die „dead man beach“ eine kleine malerische Bucht mit weissem Sandstrand.

  • Möwen-Diva
    Möwen-Diva

 

Am Nachmittag wieder im Backpacker angekommen, galt es für die beiden einige „Hausaufgaben“ zu machen. Abends noch zum Abschied einen kleinen Happen essen gehen, um für die Rückreise am nächsten Tag gewappnet zu sein. Morgens um 8 Uhr soll uns die Schaukelfähre wieder nach Bluff zurück bringen. Hier wird uns sicherlich schon freudig Winnie erwarten! Hoffen wir, dass die Wassernotmassnahme geholfen hat und wir aller guten Mutes sein können, was die weitere Reise betrifft.
Wohin uns Winnie fahren wird steht noch in den Sternen unterm „Kreuz des Südens“ (dies sind die vier Sterne neben dem junion jack in der neuseeländischen Flagge).

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